Blaue Hunde von Tschernobyl werfen nun doch weiter Rätsel auf – das ist die neue Theorie
In den vergangenen Wochen sorgten Berichte über blaue Hunde in der radioaktiv verseuchten Sperrzone um das havarierte sowjetische Atomkraftwerk Tschernobyl im Internet für Aufsehen. Schnell kamen Spekulationen auf, dass es sich dabei um eine Folge der Strahlung handeln könnte.
Schon Anfang November wurde diese Theorie von Experten aus der Gegend verneint. «Das ist Unsinn», sagte der Generaldirektor des mit der Beobachtung der Zone befassten Staatsunternehmens Ecocentre, Serhij Kirjejew, Journalisten in Tschernobyl. Seine Erklärung: Die Hunde würden sterilisiert und mit blauer Farbe gekennzeichnet, um sie wiederzuerkennen. Die Farbe sei harmlos – dies alles helfe, um die Ausbreitung der Hunde einzudämmen.
Damit schien das Thema abgeschlossen – doch nun wird plötzlich auch diese Theorie angezweifelt. «Das könnte von der Wahrheit nicht weiter weg sein», so Dr. Timothy A. Mousseau von der Organisation Dogs of Chernobyl. Er erklärt in einem Post auf Facebook:
Bei den Hunden von Tschernobyl handelt es sich um Tiere, deren Vorfahren nach der Katastrophe 1986 zurückgelassen wurden. Diese vermehrten sich in der Folge, bis heute gibt es eine Population von Strassenhunden.
Die Strahlenkatastrophe von Tschernobyl gilt als die schwerste in der zivilen Nutzung der Atomenergie. Im April 1986 explodierte ein Reaktor in dem damals sowjetischen Kernkraftwerk, und es mussten in einem Umkreis von etwa 30 Kilometern alle Ortschaften geräumt werden. Zehntausende Menschen wurden umgesiedelt, tausende erlitten Strahlenschäden. (dab, mit Material von Keystone-SDA)
