Postkarten selber gestalten
Mit der Postcard Creator App kannst du personalisierte Postkarten gestalten und auch gleich mit einem Knopfdruck an Freunde und Familie verschicken.
Mehr erfahren >>
Kommunikation ist älter als der Mensch. Schon Tiere tauschen Informationen aus – Beispiele dafür sind die Tanzsprache der Bienen oder die je nach Art der Gefahr verschieden klingenden Warnrufe der Brüllaffen.
Keine andere Spezies kommuniziert jedoch so komplex und mithilfe technischer Mittel über derart grosse Entfernungen wie der Mensch. Seit den Anfängen des technisch unterstützten Informationsaustauschs sind die Kommunikationsmittel immer effizienter geworden – nicht von ungefähr nennt man unsere Epoche auch das Informationszeitalter.
Besonders in den Wäldern Westafrikas benutzte man schon früh Trommeln zur Übertragung von Informationen. Die Buschtrommeln, auch Nachrichtentrommeln genannt, überbrückten bei idealen Verhältnissen Entfernungen bis zu zehn Kilometern. Die akustischen Nachrichten wurden dabei im Schnitt mit 160 Kilometern pro Stunde verbreitet.
Gleich geht's weiter mit dem Historical, vorher ein kurzer Hinweis:
Und jetzt wieder rein in die Zeitmaschine!
Im alten Ägypten bestand erstmals eine Art Kurierdienst: Schriftrollen wurden von Schiffsreisenden auf dem Nil – der Lebensader des Reichs – transportiert. Daneben hielten die Pharaonen, vor allem zu militärischen Zwecken, durch Fussboten Kontakt mit entfernten Provinzen. Im Neuen Reich (ab ca. 1500 v. Chr.) gab es bereits offizielle Briefboten, die zu Fuss oder zu Pferd reisten. Ein eigentliches Postsystem gab es indes noch nicht.
Der erste richtige Post-Dienst wurde im Perserreich eingerichtet. Unter Kyros II. entstanden – jeweils im Abstand einer Tagesreise – Poststationen. Dort konnten die Boten ihre Nachrichten und sonstigen Sendungen an andere Bedienstete weitergeben. Unter Dareios I. wurde eine Königsstrasse angelegt, die von der Ägais bis ins Herz des Riesenreichs führte. Eine Botschaft benötigte für die 2700 Kilometer lange Route nur sieben Tage. Der griechische Historiker Herodot schrieb:
Rauchzeichen zur Informationsübermittlung gab es bereits in prähistorischen Zeiten. Systematisch eingesetzt wurde die Technik dann in China, wo Rauchzeichen als Kommunikationsmittel entlang der Grossen Mauer dienten. Die Soldaten verbrannten eine Mischung aus Wolfsdung, Salpeter und Schwefel, um dichten Rauch zu erzeugen. Ein Warnsignal konnte so innerhalb von wenigen Stunden hunderte von Kilometern weit übermittelt werden.
Julius Caesar führte 59 v. Chr. als Konsul ein tägliches Nachrichtenbulletin unter der Bezeichnung Acta diurna («Tagesgeschehen») ein. Dieser Vorläufer der Zeitung erschien bis 235 n. Chr. und diente zunächst nur der Verbreitung von Nachrichten und Klatsch. Unter Augustus wurden die Acta diurna auch als Sprachrohr für Propaganda benutzt.
Die Domestikation der Taube begann schon etwa um 5000 v. Chr., und bereits die Sumerer setzten Brieftauben zur Nachrichtenübermittlung ein. Im 12. Jahrhundert richtete Nur ad-Din, der Kalif von Bagdad, eine eigene Brieftaubenpost ein. Die zahmen Vögel blieben bis zur Neuzeit die einzige Methode, Botschaften schneller zu übermitteln als durch Boten. Noch im Zweiten Weltkrieg setzten die Briten Brieftauben ein – über 250'000 Vögel waren im Einsatz.
In Ostasien gab es schon lange gedruckte Bücher, aber erst die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch Johannes Gutenberg überwand die handschriftliche Vervielfältigung von Texten. Die epochale Erfindung, die oft auch als eine der Zäsuren gesehen wird, die den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit markieren, führte zu tiefgreifenden Umwälzungen. Erst der Buchdruck ermöglichte die massenweise Verbreitung von Informationen, ohne die Reformation und Aufklärung kaum denkbar gewesen wären.
Der französische Techniker Claude Chappe erfand während der Französischen Revolution eine Telegrafie-Vorrichtung, die schwenkbare Signalarme zur Übermittlung von Zeichen einsetzte. Dieser Flügeltelegraf oder Semaphor bestand aus einem hohen Mast, an dem zwei schwenkbare Querbalken mit zwei weiteren schwenkbaren Balken an jedem Ende angebracht waren. Damit konnten unterschiedliche Buchstaben signalisiert werden.
Der amerikanische Erfinder Samuel Morse entwickelte in den 1830er Jahren einen elektrischen Telegrafen und revolutionierte damit die weltweite Kommunikation. 1837 führte er seinen ersten Prototypen, den er aus einer Staffelei, einem Stift, Teilen einer Uhr und einem Pendel gebastelt hatte, einem erstaunten Publikum vor. Zusätzlich erfand Morse auch den nach ihm benannten Code, der aus nur drei Zeichen besteht: kurz, lang, Pause. Die Erfindung des Telegrafen ermöglichte über Unterseekabel die Kommunikation über Kontinente hinweg; schon 1858 verband das erste Transatlantikkabel Europa und Amerika.
Schon 1861 hatte der deutsche Physiker Philipp Reis Geräte zur elektrischen Sprachübertragung entwickelt, doch das Echo blieb gering. So war der Weg frei für den Amerikaner Graham Bell, der sein Telefon 1876 patentieren liess. Erst mit dem Kohlekörnermikrofon von Thomas Alva Edison im Jahr darauf wurde das neue Gerät aber für den praktischen Einsatz tauglich. In der Schweiz entstanden erste Lokalnetze bereits um 1880. Die Schweiz war auch bei der Einführung der Selbstwahl über die Wählscheibe weltweit führend.
Das erste mobile Telefon war ziemlich schwer: Es wog beinahe 37 Kilogramm. Ein Gerät dieser Grösse passte nicht in die Hosentasche, sondern wurde als Autotelefon verwendet. Die amerikanische Firma Bell Telephone Company startete ihren Autotelefonservice 1946. Das erste Gespräch wurde am 17. Juni in St. Louis geführt. In Deutschland startete das erste Mobilfunknetz, das A-Netz, im Jahr 1958. Die Mobiltelefone für das Auto wogen 16 Kilogramm, die Gespräche wurden noch handvermittelt. In der Schweiz beschloss die PTT 1975 die Einführung eines mobilen Telefonnetzes für Autos («Natel» = Nationales Autotelefonnetz).
Der wichtigste Vorläufer des heutigen Internets war das militärisch-wissenschaftliche ARPANET (Advanced Research Projects Agency Network), das Ende der 60er Jahre in den USA entstand. Dieses erste Computer-Netzwerk verband mehrere US-Universitäten miteinander, die für das Verteidigungsministerium forschten. Im Oktober 1969 wurden erstmals Daten in diesem Netzwerk ausgetauscht.
Der amerikanische Informatiker Ray Tomlinson verschickte die erste E-Mail. Die beiden beteiligten Computer standen nur einen Meter voneinander entfernt. Tomlinson konnte sich später nicht mehr an den Inhalt der E-Mail erinnern; er wusste nur noch, dass er darin unter anderem die Verwendung des @-Symbols erklärt hatte. Seit Tomlinsons erster Mail sind Abermilliarden elektronische Briefe verschickt worden; es wird geschätzt, dass im Jahr 2017 die Zahl der versendeten Mails auf über 206 Milliarden steigen soll – pro Tag.
Die ersten modernen Mobiltelefone wurden 1973 entwickelt. Der Prototyp des ersten Handys von Motorola hatte eine maximale Sprechzeit von 30 Minuten; das Aufladen der Batterie dauerte ein Jahr. Das Zeitalter der kommerziellen Mobiltelefonie begann erst 1984, als Motorola das DynaTAC 8000X auf den Markt brachte. Das damals fast 4000 Dollar teure Gerät hatte eine Gesprächsdauer von ungefähr einer Stunde und konnte 30 Nummern speichern.
1990 entschied sich die amerikanische National Science Foundation, das bisher nur über die Universitäten zugängliche Internet für kommerzielle Zwecke zu öffnen. Der britische Informatiker Tim Berners-Lee vom Genfer CERN-Institut hatte zuvor die Grundlagen des World Wide Web entwickelt. Am 6. August 1991 stellte er sein Hyperlink-System im Internet der Öffentlichkeit zur Verfügung. Mit der «Hyper Text Markup Language» (HTML) wurde das Internet massentauglich. Ab 1993, als der erste grafikfähige Webbrowser namens Mosaic veröffentlicht wurde, nahm das Web einen rasanten Aufschwung.
Eigentlich sollte der Short Message Service (SMS) nur dazu dienen, die Handy-Nutzer über Störungen im GSM-Netz zu informieren. Doch aus dem vermeintlichen Nebenprodukt wurde zeitweise die Milchkuh der Netzbetreiber: Die Swisscom etwa verdiente 2011 jeden Tag rund eine halbe Million Franken damit. Seit dem 3. Dezember 1992, als der Ingenieur Neil Papworth die erste SMS mit dem Text «Merry Christmas» verschickt hatte, explodierte die Zahl der auf 160 Zeichen begrenzten Kurzmitteilungen. 2011 waren es in der Schweiz 6,7 Milliarden. Seither geht die Zahl jedoch zurück: Konkurrenzdienste wie Whatsapp oder Instant Messaging haben der SMS den Rang abgelaufen.
Erste Übertragungen digitaler Sprache mittels Network Voice Protocol gab es schon 1973 im ARPANET. Erst 1995 aber begann die kommerzielle Nutzung: Die israelische Firma VocalTec brachte ein Windowsprogramm auf den Markt, das unter dem Namen «Internet Phone» die Internettelefonie ermöglichte. Zunächst konnten die Gesprächspartner dabei jedoch nur abwechselnd sprechen, und die Sprachqualität war schlecht. In den folgenden Jahren wurden diese Einschränkungen sukzessive beseitigt und die Qualität verbessert.
1996 lancierte eine israelische Startup-Firma den Instant Messenger ICQ. Der populäre Instant-Messaging-Dienst hatte um die Jahrtausendwende bereits weit über 100 Millionen Nutzer. 2003 wurde Skype lanciert, das 2011 von Microsoft aufgekauft wurde. Heute ist das 2009 gegründete Whatsapp der populärste Dienst: 2016 wurde die Marke von einer Milliarde Nutzern überschritten. Instant Messaging erlaubt es zwei oder mehreren Nutzern, über das Internet miteinander zu chatten. Dabei kommen die Nachrichten unmittelbar beim Empfänger an, auch wenn das entsprechende Programm nicht aktiv ist (Push-Verfahren). Oft unterstützen die Instant Messenger auch die Übertragung von Dateien und Audio- und Video-Streams.
Der Mikrobloggingdienst Twitter (englisch für «Gezwitscher») wurde 2006 unter dem Namen «twttr» gegründet. Die telegrammartigen Kurznachrichten (Tweets, von englisch «tweet» für «zwitschern») sind auf eine Länge von 140 Zeichen begrenzt, wobei angehängte Fotos oder Videos die Zeichenzahl seit kurzem nicht mehr vermindern. Mitte 2015 zählte Twitter in der Schweiz rund 700'000 Nutzer.
Starfox