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Einsteins Relativitätstheorie besteht weiteren Test

Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie hat ihre bisher härteste Nagelprobe bestanden: Sie behält ihre Gültigkeit selbst in der Nähe eines supermassiven Schwarzen Lochs wie dem auf dem Bild. (zVg/NAS ...
Bild: AP NASA

Showdown am Schwarzen Loch: Einsteins Relativitätstheorie besteht weiteren Test

25.07.2019, 20:1325.07.2019, 20:13
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Albert Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie hat den nach Forscherangaben bislang umfassendsten Härtetest bestanden: Selbst unter den extremen Bedingungen im Umfeld eines supermassereichen Schwarzen Lochs behält die Theorie ihre volle Gültigkeit.

Das berichtet ein US-Team im Fachblatt «Science». Die Wissenschaftler um Andrea Ghez von der Universität von Kalifornien in Los Angeles beobachten seit 24 Jahren einen Stern, der eng um das gigantische Schwarze Loch im Zentrum unserer Milchstrasse kreist. Dabei konnten sie jetzt die sogenannte Gravitationsrotverschiebung nachweisen: Das Schwarze Loch macht durch seine extreme Schwerkraft das Sternenlicht rötlicher.

«Wir haben uns gefragt, wie sich die Schwerkraft nahe einem supermassereichen Schwarzen Loch verhält, und ob Einsteins Theorie uns die ganze Geschichte erzählt», erläuterte Ghez in einer Mitteilung ihrer Universität. Das Schwarze Loch im Herzen unserer Milchstrasse besitzt die Masse von ungefähr vier Millionen Sonnen.

Während die Allgemeine Relativitätstheorie bereits viele Tests in vergleichsweise schwachen Gravitationsfeldern bestanden hat, war sie im vergangenen Jahr von einer anderen Gruppe erstmals unter den Extrembedingungen in der Umgebung des zentralen Schwarzen Lochs der Milchstrasse getestet worden - ebenfalls mit Erfolg.

Stern errötet vor Anstrengung

Das Team um Ghez konnte nun nicht nur das bislang präziseste Bewegungsbild des Sterns am Schwarzen Loch in drei Dimensionen gewinnen, sondern entdeckte bei ihm zusätzlich die Gravitationsrotverschiebung, ein charakteristisches Merkmal der Allgemeinen Relativitätstheorie. Laut Einstein muss das Licht gegen die gigantische Gravitation in der Nähe eines Schwarzen Lochs extra Arbeit leisten. Seine Wellenlänge verschiebt sich dadurch in Richtung Rot. Genau das haben die Forscher nun beobachtet.

* - Fachartikelnummer DOI: 10.1126/science.aav8137 (sda/dpa)

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49 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Stoufel
25.07.2019 21:11registriert August 2017
Er hatte auch Recht was die Dummheit der Menschen angeht.🙊
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Pat the Rat (das Original)
25.07.2019 20:55registriert Februar 2017
Faszinierend!

Ich staune immer wieder, welche Weitsicht und Vorstellungsvermögen dieser Mann (ganz ohne Kompiuter) hatte!
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der Denker
25.07.2019 21:05registriert März 2016
Ich weiss bis heute nicht, wie Einstein das berechnet hat. Ich brauche ja meinen Taschenrechner schön für das einfsche 1x1
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    Der royale Schürzenjäger
    Louis-Philippe (1773–1850), Herzog von Orléans und später König Frankreichs, weilte nach den Wirren der Französischen Revolution in der Schweiz. Er lebte in den Kantonen Zürich, Zug, Aargau und Graubünden – und hinterliess Spuren bis in die Schweizer Gegenwartsliteratur.

    Dies ist die wilde Geschichte des wohl unfähigsten Lehrers aller Zeiten. Er unterrichtete ein Fach, das er nicht beherrschte, und hielt den Unterricht in einer Sprache ab, die keiner der Schüler verstand. Dazu schwängert er die Schulköchin. Dieser Lehrer hiess Louis Chabos und kam am frühen Morgen des 24. Oktober 1793 zu Fuss in Reichenau im Bündnerland an, in der Internatsschule des dortigen Schlosses. Chabos wohnte in einem düsteren Zimmer im Seitenflügel.

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