Auch wenn das Wasser zurzeit vor allem von oben kommt: In der EU und der Schweiz kann fast überall unbeschwert gebadet werden. Das geht aus einem Bericht der Europäischen Umweltagentur in Kopenhagen hervor, der heute in Brüssel veröffentlicht wurde.
95 Prozent aller 2013 getesteten Badegewässer erfüllen laut dem Bericht die Mindestanforderungen, 83 Prozent erhielten das Prädikat «ausgezeichnet». Nur gerade 2 Prozent der Gewässer wurden als schlecht bewertet. Die Daten zeigen, dass Küstengewässer gegenüber Binnengewässern einen leichten Vorsprung haben.
In der Schweiz wurden insgesamt 167 Flüsse und Seen auf ihre Wasserqualität untersucht. Dafür wurden insgesamt 780 Proben während der Badesaison entnommen.
Beim überwiegenden Anteil der getesteten Badeplätze (161) handelt es sich um solche an Seen – etwa Genfersee, Neuenburgersee, Lac de Joux und Ägerisee. Nur gerade in 6 Fällen wurden Badeplätze an Flüssen getestet.
Insgesamt 130 Badegewässer erhielten das Prädikat «genügend», davon wurden 122 als «ausgezeichnet» bewertet. Bei 37 Gewässern waren nicht genügend Proben vorhanden, daher konnte keine Bewertung vorgenommen werden.
Innerhalb der EU wiesen die Mittelmeerinsel Zypern und Luxemburg die beste Wasserqualität auf. Hier wurden an allen Badestellen hervorragende Werte gemessen. Dicht dahinter lag die Insel Malta (99,9 Prozent)
An den beliebten Urlaubsstränden der Mittelmeerländer können sich Wasserratten in den meisten Fällen zumindest auf befriedigende Gewässerqualität verlassen. In Griechenland sind 99,2 Prozent der Küstenbadestellen in Ordnung, in Spanien 96,9 Prozent, in Italien 96,6 Prozent und in Frankreich 94,1 Prozent.
Am anderen Ende der Skala rangieren Estland, wo die Wasserqualität bei nur 6 Prozent der Badeorte in Ordnung ist, die Niederlande (5 Prozent), Belgien (4 Prozent) sowie Frankreich, Spanien und Irland mit je 3 Prozent. Diese Staaten haben den höchsten Anteil an Badegewässern mit «schlechter» Wasserqualität.
«Die Qualität europäischer Badegewässer hat sich in den beiden letzten Jahrzehnten durchaus verbessert», stellte der Chef der EU-Umweltagentur, Hans Bruyninckx, fest. Grosse Mengen an Abwasser würden heutzutage nicht mehr in die Gewässer eingeleitet. «Die heutigen Probleme entstehen durch kurzfristige Schadstoffbelastungen infolge heftiger Regenfälle und Überflutungen.»
Die Experten hatten Daten zu rund 22'000 Badestellen in den 28 EU-Staaten, der Schweiz sowie Albanien zusammengetragen. Erhoben wurden die Daten von Behörden in den einzelnen Ländern. In der Schweiz sind es die dafür zuständigen kantonalen Behörden.