Wissen
Gesellschaft & Politik

Haben Sie gewusst, dass es in Ihrem T-Shirt Silber hat?

Silber im T-Shirt hemmen das Bakterienwachstum.
Silber im T-Shirt hemmen das Bakterienwachstum.Bild: RALPH ORLOWSKI/REUTERS
Damit es weniger stinkt

Haben Sie gewusst, dass es in Ihrem T-Shirt Silber hat?

Mit Silber beschichtete T-Shirts oder Socken neutralisieren Gerüche und sind deshalb bei Sporttextilien beliebt. Die Empa hat eine Untersuchung durchgeführt.
30.06.2014, 16:26
Mehr «Wissen»

Nanosilber-Partikel sind winzige Krümel aus Silber, die entweder äusserlich auf Textilien aufgetragen werden oder mit neueren, nanotechnologischen Methoden in die Textilfasern eingearbeitet werden. Silberionen hemmen das Bakterienwachstum. Das Silber wird jedoch bei der Wäsche ausgewaschen. Wie viel des Silbers beim Waschen ins Wasser geht, haben Forscher der Empa untersucht. 

Nun konnte das Team um Bernd Nowak mit einer Labor-Waschmaschine zeigen, dass bei Nanobeschichtung weniger Nanopartikel ins Wasser gespült werden als bei normaler Beschichtung, wie die Eidg. Materialprüfungsanstalt Empa in Dübendorf ZH am Montag mitteilte.

Möglicher Grund ist laut den Autoren, dass bei einer Nanobeschichtung deutlich weniger Silber ins Textil eingearbeitet wird und für die antibakterielle Wirkung dosierter freigesetzt wird. Die Studie wurde im Fachjournal «ACS Nano» veröffentlicht.

Mehr zum Thema

Schädlich für Wasserorganismen

Die geringe Grösse von Nanopartikeln verleiht ihnen besondere Eigenschaften, die nützlich, aber auch schädlich sein können. Silberionen etwa hemmen das Bakterienwachstum, doch laut Eawag-Studien können sie in hohen Dosen Wasserorganismen schädigen.

Allerdings wandelt sich Silber laut Nowak an der Luft in schwer lösliches Silbersulfid um, ebenso in der Kläranlage. Dieses setze sich im Klärbecken am Boden ab und werde dann mit dem Klärschlamm verbrannt. Es bleibe also kaum etwas davon in der Umwelt zurück.

Für den Menschen sei Silber relativ ungiftig und somit ungefährlich. Gesunde Haut nimmt Silberpartikel nicht auf. Nowaks Team will als Nächstes silberhaltige Textilien mit verschiedenen Waschmitteln waschen. Denn manche Inhaltsstoffe von Waschmittel können Silber in andere chemische Formen umwandeln, die ebenfalls ins Wasser gehen. (whr/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Der Streit um die Rigikrankheit
Vor 120 Jahren klagten viele Menschen nach einem Besuch auf der Rigi über schweren Brechdurchfall. Lange machte man die Höhenluft für die sogenannte Rigikrankheit verantwortlich, bis ein aufsehenerregender Verleumdungsprozess einen gravierenden Umweltskandal aufdeckte.

Um 1900 regte sich über die Rigikrankheit noch kaum jemand auf. Sie gehörte einfach dazu. Die Hoteliers, ihre Familien und Angestellten machten den schweren Brechdurchfall oft mehrmals pro Saison durch. Manchmal traf es auch bis zu 50 Prozent der Gäste. Die Hoteliers sahen die Ursache dafür in der Bergluft. Hinzu komme, besonders bei Kindern, die Unmässigkeit im Essen und Trinken, speziell der Genuss von Obst, oder das Trinken von kaltem Wasser bei überhitztem Körper.

Zur Story