Nanosilber-Partikel sind winzige Krümel aus Silber, die entweder äusserlich auf Textilien aufgetragen werden oder mit neueren, nanotechnologischen Methoden in die Textilfasern eingearbeitet werden. Silberionen hemmen das Bakterienwachstum. Das Silber wird jedoch bei der Wäsche ausgewaschen. Wie viel des Silbers beim Waschen ins Wasser geht, haben Forscher der Empa untersucht.
Nun konnte das Team um Bernd Nowak mit einer Labor-Waschmaschine zeigen, dass bei Nanobeschichtung weniger Nanopartikel ins Wasser gespült werden als bei normaler Beschichtung, wie die Eidg. Materialprüfungsanstalt Empa in Dübendorf ZH am Montag mitteilte.
Möglicher Grund ist laut den Autoren, dass bei einer Nanobeschichtung deutlich weniger Silber ins Textil eingearbeitet wird und für die antibakterielle Wirkung dosierter freigesetzt wird. Die Studie wurde im Fachjournal «ACS Nano» veröffentlicht.
Die geringe Grösse von Nanopartikeln verleiht ihnen besondere Eigenschaften, die nützlich, aber auch schädlich sein können. Silberionen etwa hemmen das Bakterienwachstum, doch laut Eawag-Studien können sie in hohen Dosen Wasserorganismen schädigen.
Allerdings wandelt sich Silber laut Nowak an der Luft in schwer lösliches Silbersulfid um, ebenso in der Kläranlage. Dieses setze sich im Klärbecken am Boden ab und werde dann mit dem Klärschlamm verbrannt. Es bleibe also kaum etwas davon in der Umwelt zurück.
Für den Menschen sei Silber relativ ungiftig und somit ungefährlich. Gesunde Haut nimmt Silberpartikel nicht auf. Nowaks Team will als Nächstes silberhaltige Textilien mit verschiedenen Waschmitteln waschen. Denn manche Inhaltsstoffe von Waschmittel können Silber in andere chemische Formen umwandeln, die ebenfalls ins Wasser gehen. (whr/sda)