Fasten begleitet die Menschheit seit Jahrtausenden. Die frühsten belegten Praktiken gehen auf die alten Ägypter zurück, wo die Menschen aus rituellen Gründen auf Nahrung verzichteten. Später sollen auch griechische Philosophen wie Pythagoras und Platon gefastet haben, um ihre Sinne zu schärfen. Noch immer sind Fastentraditionen in allen Weltreligionen verbreitet.
Doch heute wird Fasten längst nicht mehr nur aus religiösen oder spirituellen Zwecken praktiziert, sondern – Überraschung – zur Selbstoptimierung.
Besonders beliebt: Intervallfasten, intermittierendes Fasten. Dabei gibt es verschiedene Methoden, die meistverbreitete ist das 16:8-Prinzip. Heisst: Während 8 Stunden darf gegessen werden, in den verbleibenden 16 Stunden wird auf Nahrung verzichtet – erlaubt sind nur Wasser, ungesüsste Tees und schwarzer Kaffee.
Nicht nur Stars wie Jennifer Lopez und Miranda Kerr, sondern auch Tech-Mogule wie Jack Dorsey und Bryan Johnson, der sein Leben mit radikalen Routinen verlängern will, schwören auf Intervallfasten.
Denn Intervallfasten verspricht vieles: Es soll beim Abnehmen helfen, den Stoffwechsel ankurbeln, den Blutdruck senken, die Zellen gesund halten und sogar das Leben verlängern.
Für diese Vorteile gibt es wissenschaftliche Evidenz aus Experimenten an Mäusen, Ratten und Rhesusaffen. Humanstudien gibt es aber nur sehr wenige.
Ernährungswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler warnen aber schon lange davor, dass das Auslassen von Mahlzeiten kein Allheilmittel ist – und für Menschen mit Vorerkrankungen riskant sein kann.
Eine neue, grossangelegte Studie liefert erstmals Grund zur Vorsicht. Die Ergebnisse der Untersuchung basierend auf den Daten von über 20'000 Teilnehmenden zeigen: Wer seine Mahlzeiten auf 8 Stunden pro Tag beschränkt, hat ein um 135 Prozent höheres Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben. Für die Gesamtsterblichkeit oder das Risiko, an Krebs zu sterben, wurde kein Zusammenhang festgestellt. Die Untersuchung erstreckte sich über einen Zeitraum von 8 Jahren.
Das Risiko war über alle sozialen und wirtschaftlichen Gruppen hinweg ähnlich hoch. Noch gefährdeter sind Rauchende sowie Menschen mit Diabetes und bestehenden Herzerkrankungen.
Die Untersuchung fand beobachtend statt, eine Kausalität kann also nicht nachgewiesen werden. Unklar ist demnach, ob das verkürzte Zeitfenster einen direkten Einfluss auf das erhöhte Risiko hat oder ob andere Faktoren auch eine Rolle spielen. Die Autorinnen und Autoren der Studie betonen jedoch, dass ihre Ergebnisse die Annahme widerlege, Fasten sei per se ein risikofreier Weg zur Gesundheitsoptimierung.
Bis die Wissenschaft mehr Klarheit liefert, ist es wohl am besten, sich mehr auf den Teller als auf die Uhr zu konzentrieren.
Mag erbärmlich klingen.
Bei mir wars ein Teil der Lebensumstellung welches alles beschleunigt hat. Von Fettsack zu Normalgewicht und dann seit Jahren halten.
Dämliche Studien, von welchem die Forscher selbst keine Kausalität festellen und die Empfehlungen aus Trust me Bro bestehen können mich mal.