In Katar, Jemen und Iran ist die Enthauptung noch heute als Strafe vorgesehen. Der einzige Staat, der jedoch noch Enthauptungen durch das Schwert vornimmt, ist Saudi-Arabien. Mögliche Verbrechen dabei sind Vergewaltigung, Ehebruch, Mord, Hexerei, Apostasie (Abwendung aus einer Religionszugehörigkeit) oder der Handel mit Betäubungsmitteln.
Seit den 1980er Jahren gilt die Vergiftung durch Giftspritze als «humanste» Form der Hinrichtung und ist somit die meist angewandte Methode für Todesstrafen in den USA. Einige Bundesstaaten verwenden jedoch auch noch die Gaskammer.
Laut den Berichten von Amnesty International kommt die Giftspritze auch in China zum Zuge, genaue Informationen dazu unterliegen jedoch Chinas staatlicher Geheimhaltung.
Schon 1889 führten die USA die elektrische Hinrichtung ein. Sie wurde zuvor an Tieren erprobt und galt als «menschlichere» Todesart im Vergleich zur Enthauptung. Zeugen diverser Hinrichtungen dieser Art bezeichneten sie jedoch als äusserst grausam und qualvoll. Der elektrische Stuhl kommt daher heute meist nur noch auf ausdrücklichen Wunsch des Verurteilten zum Einsatz.
Von den anderen Ländern verwendeten einzig die Philippinen den elektrischen Stuhl, und zwar in den Jahren 1924 bis 1976.
Besonders streng ist das Gesetz in Singapur: Für den Besitz von mehr als 500 Gramm Cannabis oder 30 Gramm Kokain droht beispielsweise bereits die Todesstrafe durch Erhängen. Weitere Delikte mit derselben Folge sind Mord, Mordauftrag, Landesverrat und illegaler Schusswaffengebrauch.
Laut Amnesty International werden heute in folgenden Ländern nebst Singapur ebenfalls noch Todesstrafen durch Hängen vollstreckt: Ägypten, Irak, Iran, Japan, Jordanien, Libyen, Pakistan und Malaysia.
Weil europäische Firmen die Zulieferung von Chemikalien für die Giftspritze verweigern, gibt es in den USA zunehmend einen Mangel. Der Bundesstaat Utah hat daher vor einigen Jahren das Erschiessungskommando wieder eingeführt. Auch in Oklahoma ist Erschiessen eine Option zur Vollstreckung der Todesstrafe, allerdings nur, wenn andere Tötungsmethoden wie etwa die Giftspritze für verfassungswidrig erklärt würden.
Zahlreiche andere Länder vollstrecken Todesstrafen durch Erschiessen, darunter China, Vietnam und auch Weissrussland, welches als einziges europäisches Land noch die Todesstrafe kennt.
Die jahrtausendalte Hinrichtungsart Steinigung ist leider noch heute in einigen vom Islam geprägten Ländern Praxis. Darunter sind Afghanistan, die indonesische Provinz Aceh, Iran, Irak, Jemen, Nigeria, Pakistan, Somalia, Sudan, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate.
Auch Homosexuellen droht ab gestern in Brunei die Todesstrafe durch Steinigung. Grundlage dafür ist die Scharia, die im weiten Sinne die religiösen und rechtlichen Normen im Islam regelt.
Besonders viel internationale Empörung löste der Fall eines 13-jährigen Mädchens in Somalia aus, das 2008 erst von drei Männern vergewaltigt wurde und später wegen Ehebruchs gesteinigt wurde.
In Singapur können Verbrechern Stockschläge drohen. Das mussten zwei Deutsche vor vier Jahren erleben, als sie beim Graffiti-Sprayen erwischt wurden.
In vielen Ländern werden Körperstrafen inzwischen als barbarisch angesehen und wurden daher abgeschafft – auch in Ländern, in denen es die Todesstrafe noch gibt, wie zum Beispiel in den USA. In einigen Ländern Afrikas, im Nahen Osten und Südostasien sind sie jedoch noch gesetzlich vorgesehen.
Seit gestern gilt im Sultanat Brunei das verschärfte Strafgesetz, welches unter anderem die Amputation von Händen und Beinen für Diebe vorsieht.
In Iran gab es 2015 einen Fall, bei dem einem Mann die Augen ausgestochen wurden, nachdem er bei einer Schlägerei die Augen eines anderen Mannes verletzt hatte.