Wissen
Leben

Fleischkonsum beeinflusst Risiko für Lungenkrebs – gesund essen hilft

Lungenkrebsrisiko: Du rauchst? Dann solltest du unbedingt gesund essen!

23.04.2024, 19:32
Mehr «Wissen»

Schon lange weiss man, dass die Ernährung einen Einfluss auf das Krebsrisiko hat. Eine Meta-Studie hat herausgefunden, dass eine fleischreiche Ernährung das Risiko für Lungenkrebs erhöhen kann – vor allem bei ehemaligen und aktiven Rauchern.

Die Erkenntnisse

Unterschieden wird in der Meta-Studie – eine Art Studie zu bisherigen Studien – zwischen zwei verschiedenen Ernährungsweisen: «fleischreich-westlich» und «gesund-bedachtsam». Erstere zeichnet sich aus durch einen erhöhten Konsum von rotem und verarbeitetem Fleisch (wie beispielsweise Wurstwaren), Eiern, raffiniertem Getreide und Süssigkeiten. Letztere besteht vor allem aus Früchten, Gemüse, Vollkorn, Fisch und Geflügel.

radar-reuters Zum Muhen wollte sich diese Kuh in den Berliner Messehallen am Mittwoch nicht verleiten lassen. Aber bis zum großen Auftritt ist ja auch noch ein bisschen Zeit. Am Freitag beginnt die 82 ...
So sieht kein ausgewogener Teller aus.Bild: kaltura://1789921/178992100/122000/0_rmiz1l2u

Während eine fleischreich-westliche Diät mit einem erhöhten Risiko für Lungenkrebs assoziiert wird, kann eine gesunde Ernährung dazu beitragen, das Risiko zu verringern.

Das Lungenkrebsrisiko war in jener Personengruppe, die eine extrem fleischreich-westliche Ernährung hatte, 39 Prozent höher als in der Personengruppe, die sich extrem gesund-bedachtsam ernährt. Vergleicht man also diese beiden extremen Ernährungsweisen, sind die Unterschiede bezüglich des Risikos auf Lungenkrebs signifikant. Es wurde ausserdem festgestellt, dass der positive Effekt gesunder Ernährung stärker ist als der negative Effekt ungesunder Ernährung.

In einem weiteren Schritt wurden die Untergruppen Raucher und ehemalige Raucher genauer betrachtet. Hierbei stellte sich heraus, dass eine fleischreich-westliche Diät das Lungenkrebsrisiko signifikant erhöht, während eine gesund-bedachtsame Ernährungsweise wie eine Art Schutz wirkt gegen das durch Rauchen bereits erhöhte Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. In dieser Personengruppe wurde ein stärkerer Effekt der Ernährung auf das Krebsrisiko festgestellt.

Raucher, Zigarette anzünden, Feuerzeug (Symbolbild)
Raucher haben sowieso schon ein erhöhtes Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken.Bild: Shutterstock

Die Autoren der Studie erklären sich dies damit, dass die in der gesunden Ernährung enthaltenen Antioxidantien den entzündungsfördernden Effekten des Rauchens entgegenwirken. Sie bemerken jedoch auch, dass auch beispielsweise die Genetik einen Einfluss auf das Lungenkrebsrisiko hat.

Zur Studie

Für diese Metastudie wurden zwölf Studien herbeigezogen und genauer analysiert. Acht davon waren Fall-Kontroll-Studien, bei welchen insgesamt 6011 Betroffene von Lungenkrebs mit insgesamt 8263 Personen in der Kontrollgruppe verglichen wurden. Bei vier der zwölf Studien handelte es sich um Kohortenstudien, bei denen mehrere Personengruppen über einen definierten Zeitraum beobachtet wurden. Diese Studien umfassten 505'665 Personen, von denen 3638 mit Lungenkrebs diagnostiziert wurden. In allen verwendeten Studien wurde der gleiche, standardisierte Fragebogen zur Ernährung («food frequency questionnaire») verwendet.

Durchgeführt wurde die Studie von italienischen Forschern aus Perugia und Ancona.

(anb)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Als Rauchen noch als vornehm galt
1 / 31
Als Rauchen noch als vornehm galt
John Lennon 1969 in Toronto, Kanada. Es weht damals noch ein anderer Wind um rauchende Promis. Niemand stört sich gross daran, dass die Stars paffen – für die Nachteile des Tabakkonsums gibt es nicht so ein Bewusstsein wie heute.
quelle: zuma dukas dukas / ?? 2005 by jeff goode/toronto star
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Hüttenkäse-Cookie-Dough. WEIRD
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
36 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
36
Michael Schüppach, der Emmenta­ler Wunderarzt
Mit seinen teilweise unkonventionellen Methoden machte sich Michael Schüppach im 18. Jahrhundert weit über die Grenzen des Emmentals hinaus einen Namen als Wunderarzt und Bergdoktor.

Dichter Johann Wolfgang von Goethe und sein Begleiter Herzog Carl August staunten nicht schlecht, als sie am 17. Oktober 1779 vor dem «… sehr merckwürdig und sehr dicken…» Michael, auch Michel genannt, Schüppach standen. Den vielgerühmten Wunderarzt hatten sie sich doch etwas anders vorgestellt. Dazu kam, dass der Mann an jenem Tag schlechte Laune hatte. Er litt unter Verdauungsproblemen und Marie Flückiger, seine Frau, war abwesend. Sie war es auch, die dem «Bergdoktor» zur Hand ging und als Übersetzerin fungierte, wenn Französisch sprechende Kranke kamen.

Zur Story