Früher, als der Konsumtempel nicht das Internet, sondern noch das Kaufhaus war, als man die Vorteile von E-Commerce noch nicht kannte und seinen Fernseher mühsam nach Hause schleppen musste, lass man auf den damaligen Social-Media-Plattformen Sprüche wie:
Tatsächlich haben Untersuchungen gezeigt, dass traditionelles Einkaufen Traurigkeit lindern kann. Wie sieht es denn eigentlich mit Online-Shopping aus?
Online-Shopping ist oft überfordernd für das Gehirn, sagt Dr. Elias Aboujaoude, klinischer Professor für Psychiatrie an der Stanford Medicine gegenüber der «Times». Denn online könne der Kaufdrang viel schneller befriedigt werden und es sei schwierig, ihm zu widerstehen.
Genauso wie das Internet könne auch Einkaufen stark süchtig machen. In Kombination führe dies zu einem Dopaminschub. Sprich: Die Aktivität kann sehr schnell, sehr glücklich machen. Aber sehr schnell auch wieder abflachen.
Die Handlung, also den Einkaufswagen zu füllen, könne sich demnach besser anfühlen, als die Artikel zu erhalten, sagt die Psychologin Thea Gallagher gegenüber der Zeitung.
Ein ähnliches Verhalten stellte man bei Tierversuchen mit Ratten fest, denen man Kokain verabreichte. Bevor die Tiere die Droge jeweils erhielten, ertönte eine Glocke. Die Forscher stellten danach fest, dass die Ratten beim Klang der Glocke eine intensivere Dopaminausschüttung verspürten, als beim Konsum der Droge. Selbst dann, wenn die Tiere gar keinen Koks bekamen.
Genau dieser Dopaminrausch bringe die Menschen dazu, immer wieder online einzukaufen, resultiert Gallagher daraus.
Vermeiden könne man die Impulskäufe, in dem man die Kreditkarte im Webbrowser nicht speichert. Und sich etwas Zeit lässt, bis man die Artikel bestellt. «Meine schnellste Regel ist, einfach darüber zu schlafen», sagt J.B. MacKinnon, Autor von «The Day the World Stops Shopping: How Ending Consumerism Saves the World and Ourselves». Hilfreich sei auch ein einwöchiges, einmonatiges oder dreimonatiges Einkaufsverbot.
(cst)