Bei den sogenannten Gewittertierchen oder Gewitterfliegen handelt es sich um Fransenflügler beziehungsweise Thripse (Bilder dazu findest Du hier). Sie sind bis zu drei Millimetern gross und haben lange Haarfransen an ihren Flügeln.
Auch wenn es ihr Name anders vermuten lässt, können die Insekten nicht fliegen. Stattdessen werden sie vom Wind weitergetragen.
Sobald die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit steigen, erhöht sich auch die Schweissproduktion vieler Menschen. Hiervon werden Gewittertierchen angezogen. Sie landen auf der Hautoberfläche, um das salzige Sekret aufzusaugen.
Ein weiterer Grund, weshalb Thirpse Menschen vermehrt aufsuchen, ist die Kleidung. Besonders von hellen oder knalligen Farben werden die Insekten angelockt.
Die meisten Thirspe-Arten ernähren sich hauptsächlich pflanzlich. Dennoch kann es vorkommen, dass sowohl die pflanzenfressenden als auch die räuberischen Gewittertierchen den Menschen stechen.
Dabei durchbohren die Insekten mit ihrem Mundwerkzeug die oberste Hautschicht. Anschliessend geben sie Speichel in die Schnittstelle. Die Wunde schwillt an. Blut saugen die Lästlinge hingegen nicht. Experten gehen davon aus, dass sie versuchen, mit ihren Mundwerkzeugen die Flüssigkeit – also den Schweiss – aufzunehmen und dabei zustechen.
Die Stiche von Gewittertierchen sind vom Aussehen her teilweise mit denen einer Mücke gleichzusetzen. Sie hinterlassen eine kleine Schwellung und lösen einen starken Juckreiz aus. Die Hautirritationen sind allerdings meist sehr kurzweilig, da der Speichel der Insekten nur in die obere Hautschicht gelangt.
Mit einfachen Mitteln können Sie vermeiden (oder zumindest verringern), dass Gewittertierchen sich auf Ihrer Haut sammeln.
Viele Fransenflügler sind Pflanzensauger. Das bedeutet, dass sie mit ihren Mundwerkzeugen in die Blätter einer Pflanze stechen und anschliessend den Saft heraussaugen. Infolgedessen verfärben sich die Blätter oder Teile – wie bei einem Spinnenmilbenbefall – hell. Teilweise glänzen die Blattoberflächen silberfarben. Aufgrund dieser Vorgehensweise zählen die Fransenflügler zu den Pflanzenschädlingen.
In Deutschland sind bisher 26 für Pflanzen schädliche, heimische Thirpse-Arten bekannt. Hierzu zählen beispielsweise
Häufig überstehen die betroffenen Pflanzen den Befall unbeschadet. Der Einsatz von Insektiziden ist daher nicht notwendig, erklären verschiedene Pflanzenschutzämter. Um die Ausbreitung einzudämmen, können Sie die Tiere mit einem Wasserstrahl aus der Sprühflasche von den Pflanzen entfernen.
Erst, wenn sich die Ausbreitung der Gewittertierchen nicht mehr eindämmen lässt und sie einen zu grossen Schaden an den Gewächsen anrichten, sollten Sie zu chemischen Mitteln greifen. Denn bei einer Thirps-Plage kann die Pflanze vertrocknen und eingehen.
AchtungDamit Gewittertierchen nicht Ihren Pflanzen schaden, sollten Sie bei schwül-warmen Wetter die Fenster geschlossen lassen. So verhindern Sie, dass die Schädlinge in Ihre Wohnung gelangen.
Teilweise werden bestimmte Thirpse-Arten als Nützlinge eingesetzt. Dabei bekämpfen sie gezielt andere Fransenflügler-Arten, die beispielsweise Pflanzen in Gewächshäusern befallen haben.
Verwendete Quellen:
Bin ich die einzige, die diese Tiere nicht kennt?