Ferien sollen erholsam sein. Doch ist die Unterkunft – und vor allem das Bett – mit Bettwanzen befallen, ist jegliche Erholung hinüber. Umso wichtiger ist es, einen Schädlingsbefall im Hotel rechtzeitig zu erkennen und entsprechende Massnahmen einzuleiten.
Bettwanzen (Cimex lectularius), auch Hauswanzen genannt, sind kleine blutsaugende Parasiten. Sie halten sich vorzugsweise in den Schlafplätzen von Menschen auf. Aber auch an anderen Orten, an denen es grosse Menschenansammlungen gibt, ist ein Befall durch die Schädlinge nicht selten.
Bettwanzen ernähren sich vorzugsweise von menschlichem Blut. Sie sind zwischen 3,8 und 5,5 Millimeter gross, rotbraun und leicht behaart.
Zwar übertragen die Parasiten keine ernsthaften Krankheiten. Dennoch hat ein Befall gesundheitliche Folgen: Zahlreiche juckende Bissspuren können den Körper übersäen. Wenn sich diese auch noch entzünden, kann es bei manchen Personen zu Problemen mit der Gesundheit kommen.
Am besten erkundigst du dich vor der Hotelbuchung auf Internetportalen über den Zustand der Unterkunft. Haben andere bereits von einem Bettwanzen-Befall berichtet, sollte man skeptisch und sehr vorsichtig sein.
Steht hingegen in den Bewertungen, dass die Unterkunft unsauber ist, muss sich daraus nicht gleich ein Bettwanzen-Befall ergeben. Denn die Schädlinge haben eher weniger mit Sauberkeit zu tun, wie dieser Artikel hier erklärt. In dem Fall kann es aber natürlich sein, dass sich andere Parasiten oder Schädlinge in der Unterkunft breitgemacht haben, wie beispielsweise Kakerlaken, Flöhe oder Silberfische.
In einem früheren SRF-Bericht gibt es weitere praktische Tipps, die viel Ärger ersparen können:
Sobald du in deiner neuen Unterkunft bist, solltest du sie auf einen möglichen Schädlingsbefall hin kontrollieren:
Wichtig: Bettwanzen verstecken sich nicht nur im Bett, sondern auch in Polstermöbeln, Teppichen, Vorhängen und Wandverkleidungen. Achte daher auch hier auf kleine Insekten, die wie Hauswanzen aussehen.
In einem früheren SRF-Bericht gibt es weitere praktische Tipps, die viel Ärger ersparen können:
Vermutlich haben Bettwanzen ihren Ursprung in asiatischen Ländern oder dem Mittleren Osten. Im Zuge der Globalisierung haben sich diese Plagegeister jedoch weltweit ausgebreitet.
Wichtig ist, den Befall ausführlich zu dokumentieren (Foto- und Videoaufnahmen, Protokoll) – beispielsweise mit Bildern von den Tieren selbst oder von deren Kot. Sind schon Bisswunden vorhanden, sollte man diese ebenfalls bildlich festhalten. Unter Umständen kann auch ein ärztliches Attest hilfreich sein, das bestätigt, dass es sich um Bisse von Bettwanzen und nicht um andere Schädlingsspuren handelt.
Hast du die Bettwanzen entdeckt und fotografiert und/oder gefilmt, solltest du dich umgehend an die Hoteldirektion wenden und den Vorfall melden. Diese sollte dann einen Zimmerwechsel ermöglichen.
Experten raten, das Reisegepäck nicht mit ins neue Zimmer zu nehmen, sondern das Hotel aufzufordern, die Kleidung zu waschen und die Koffer und Taschen zu reinigen. Andernfalls könnte man die Parasiten mit ins neue Zimmer nehmen.
Sind die Polstermöbel im neuen Zimmer ebenfalls mit Hauswanzen befallen, können Sie eine Reisepreisminderung verlangen. Und zwar für jeden Tag, an dem dieser Reisemangel aufgetreten ist. Haben Sie eine Pauschalreise gebucht, sollten Sie zusätzlich den Anbieter informieren – telefonisch und schriftlich.
Im Volksmund heisst es irrtümlich, dass Bettwanzen Stiche verursachen. Tatsächlich handelt es sich jedoch um Bisse, denn die Wanzen ernähren sich ausschliesslich von Blut.
Der Akt des Blutsaugens dauert drei bis zwanzig Minuten, je nach Entwicklungsstadium der Wanze. Bettwanzenbisse bleiben zunächst oft unbemerkt, da die Tiere ein betäubendes Sekret absondern.
Laut Fachleuten reagieren Menschen unterschiedlich auf Bettwanzenstiche. Während bei einigen Personen Quaddeln und Rötungen auftreten, zeigen sich bei anderen keine Symptome. Unbedeckte Körperbereiche, wie Arme, Beine, Füsse, Schultern, Nacken, Hals und Gesicht, werden vor allem in der Nacht von den Tierchen heimgesucht.
Es ist gar nicht so einfach, Bettwanzenbisse von Flohbissen zu unterscheiden: Beide Insekten zählen zu den Blutsaugern und hinterlassen mehrere Bisse. Im Gegensatz zu Wanzenbissen jucken Flohbisse aber in der Regel stärker und verursachen teilweise Papeln – erbsengrosse Verdickungen – auf der Haut.
«Bettwanzen übertragen keine Krankheiten», erklärt Adam Tesmer, Schädlingsbekämpfer aus Berlin T-Online. In den letzten Jahren würden sich immer mehr Menschen bei ihm melden, weil sie Hilfe beim Bettwanzenbefall benötigen.
Wenn die betroffenen Stellen geschwollen sind, starken Juckreiz auslösen und sich Quaddeln bilden, könnte eine allergische Reaktion dahinterstecken: Die Inhaltsstoffe aus dem abgegebenen Speichel führen zu diesen Symptomen. In diesem Fall sollte man einen Arzt oder Apotheker kontaktieren.
Ein Bettwanzen-Befall im Hotelbett kann einen Schadensersatz rechtfertigen.
Als Kunde müsse man beweisen, dass man die Bettwanzenstiche im Hotel aufgelesen und den Mangel so bald wie möglich gerügt habe, hielt der «Tages-Anzeiger» 2017 fest. Allerdings genüge es nicht, nur beim Hotel zu reklamieren. Laut Pauschalreisegesetz sollte man eine entsprechende Beanstandung auch bei der Reiseleitung vor Ort melden.
Selbst wenn du im Hotel keine Symptome hattest, die auf einen Bettwanzen-Befall hindeuten, kann es noch immer sein, dass die Unterkunft von den Schädlingen befallen ist. Dann ist es nicht unüblich, dass sich die Tiere in deinem Koffer oder der Reisetasche verstecken.
Sobald man zu Hause angekommen ist, sollten man vor der Haustür das Reisegepäck entleeren und alles Waschbare umgehend in der Waschmaschine reinigen. Die Tasche und den Koffer sollte man gründlich aussaugen.
Alternativ kann man das Reisegepäck auch in der Badewanne öffnen und entleeren. Wichtig ist, dass man einen Ort wählt, an dem die Parasiten nicht flüchten können oder sich zumindest nicht in der Wohnumgebung verstecken und dann ausbreiten können.
Einen Bettwanzen-Befall in einer Unterkunft rechtzeitig zu erkennen ist wichtig, damit die Ferien angenehm und sorgenfrei werden. Durch eine gründliche Recherche vor der Anreise und Kontrolle, kurz nachdem man das Zimmer betreten hat, lässt sich das Schädlingsrisiko verringern.
Sollte man dennoch auf Bettwanzen stossen, ist schnelles Handeln wichtig. Dadurch verhindert man, dass sich die Bettwanzen im eigenen Hab und Gut verstecken. Zudem bietet sich dann noch die Möglichkeit auf einen Zimmerwechsel sowie – wenn nötig – auf Schadensersatz.
(t-online/dsc)
Nun habe ich Angst vor jeder Übernachtung auswärts...