Nur gerade 147 Kakapos gibt es noch in Neuseeland – und weil es nur noch so wenige sind, haben alle einen Namen: Ruth, Hoki, Suzanne und Zephyr heissen sie zum Beispiel. Und jeder einzelne Kakapo auf diesem Planeten trägt einen Chip, mit dem er überwacht werden kann.
I talk about the #conservation of two of the world's rarest and most unusual birds. Come for the weird bird videos and pics; stay for the science! #kakapo #takahe #NZ pic.twitter.com/qVhrRYzMiw
— Dr Andrew Digby (@takapodigs) October 12, 2018
«Ich kann mich einloggen und weiss danach, welcher Kakapo letzte Nacht welches Weibchen gedeckt hat – und wie lang – und wie gut. Wir machen hier richtiges Big Brother», schwärmt Dr. Andrew Digby vom Zuchtprogramm.
Die in Neuseeland beheimateten Kakapos können bis zu 60 Zentimeter gross werden. Ihre Flügel sind klein und werden nur zur Balance oder zur Verringerung der Fallgeschwindigkeit benutzt. Fliegen können Kakapos nicht. Dafür fressen. Weil sie die Eigenschaft besitzen, sehr viel Depotfett speichern zu können, gelten sie als die «dicksten Papageie» der Welt. Und es kommt noch besser: Kakapos riechen stark – aber entgegen ihrem Namen nicht unangenehm. Wissenschaftler sprechen von einem süsslichen, fast blumigen Duft. Ausgewachsene Tiere werden bis zu 3 Kilogramm schwer.
Weil Kakapos bei Gefahr zur Bewegungslosigkeit zu erstarren, waren sie lange Zeit eine leichte Beute für Mensch und Hund. Bis auf 18 Exemplare schrumpfte die Population in den 70er Jahren. 2019 wurden 147 Tiere gezählt.
Doch das ändert sich nun. In diesem Jahr sind 76 Kakapo-Küken geschlüpft. Davon dürften 60 überleben. Die Population würde gleich um einen Drittel zunehmen – ein Zuchterfolg sondergleichen.
Read about why this #kakapo2019 breeding season is so significant @guardian. #kakapo #conservation #parrots https://t.co/WGo44RsDis pic.twitter.com/Du7xRWWvE8
— Dr Andrew Digby (@takapodigs) April 17, 2019
Den Züchtern war die Natur behilflich. Die Lieblingspflanze der Kakapos, die Rimu-Harzeibe, trug in den letzten beiden Jahren in Neuseeland Rekordmengen an Früchten. Das ermöglichte den Hühnern, früher zu brüten. Manchmal sogar zweimal in einem Jahr.
«Der Kakapo ist der einzige flugunfähige Papagei der Welt. Seit 30 Millionen Jahren hat er sich so irgendwie durch die Evolution gewurstelt. Wir können noch viel von diesem Vogel lernen», sagt Züchter Digby.
(tog)
Ich seh gerade die Evolution als Basar vor mir und der dicke, stark parfümierte Kakapo ist halt einfach besser als das Mammut aus dem Norden, das halt schlicht nicht gut verhandelt 😂