Reden wir also über den Sackträger oder besser die Echten Sackträger, wie der Name dieser Tierfamilie korrekt heisst. Guckt man sich den Wikipedia-Eintrag an, steht da, dass weltweit über 1350 Arten bekannt sind. Sie kommen dabei vom Flachland hin bis zu den Bergregionen vor, von der Schweiz bis nach Australien. Kurzum: die Sackträger haben die Welt erobert.
Wer jetzt noch Zweifel ob der Ernsthaftigkeit dieser Story hat, dem sei versichert: Dieser Text hier ist kein flacher Witz, wir reden hier tatsächlich über eine Tierfamilie.
Die Sackträger sind also eine Tierfamilie von eher unscheinbaren Schmetterlingen. Und wie das bei Schmetterlingen so ist, durchlaufen auch die Sackträger ein Larvenstadium – und genau hier wird es interessant: Die Raupen des Sackträgers sind nämlich regelrechte Architekten, denn sie haben die Eigenart, sich selbst ein «Häuschen» zu bauen.
Bei dem Gebilde, das sich die Raupe aus Seide und Pflanzenresten zusammenbaut, handelt es sich um eine Art Köcher oder eben Sack – daher auch der Name. Je nachdem, wo die Raupe lebt, kann so ein Sack aus den verschiedenen Materialien bestehen.
Die Raupen verlassen ihren Sack niemals. Fressen sie, tun sie das aus ihrem Sack heraus. Ziehen sie an ihrer Futterpflanze umher, machen sie das immer mit ihrem Sack im Schlepptau.
Einige Sackträgerraupen bauen ihre Behausungen auch aus Sandkörnern. Selbst Säcke, die teilweise aus Ameisenköpfen bestehen, sollen schon gefunden worden sein.
Selbst wenn sich die Raupe des Sackträgers verpuppt, tut sie das in ihrem Häuschen. Dafür hängt sie es dann aber an die Unterseite eines Astes, Blattes oder einer sonstigen Oberfläche.
Ist der Sackträger dann endlich zum Schmetterling geworden, entsagt nur das Männchen seinem Sack. Die meist flügellosen Weibchen der Sackträger bleiben weiterhin in ihrer schützenden Behausung. Von dort locken sie mit Duftstoffen Männchen in ihren Sack, um sich zu paaren – und bringen so die nächste Generation der kleinen Architekten auf den Weg.