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«Die Giraffe» gibt es nicht mehr – diese 4 Arten solltest du nun kennen

«Die Giraffe» gibt es nicht mehr – diese 4 Arten solltest du nun kennen

Es gibt nicht nur «die Giraffe», sondern vier verschiedene Arten. Das hat die Weltnaturschutzunion (IUCN) – ein Dachverband mehrerer Umweltorganisationen – in Genf nun offiziell anerkannt.
22.08.2025, 07:0322.08.2025, 07:34
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Grundlage für die Neubewertung sind zehn Jahre Forschungsarbeit unter Leitung des Senckenberg-Forschungszentrums in Frankfurt und der Giraffe Conservation Foundation (GCF) in Namibia.

Lange Zeit glaubte man, dass es sich bei den afrikanischen Tieren mit dem langen Hals um eine einzige Art handelt – eben: die Giraffe. «Unsere umfangreichen genetischen und morphologischen Untersuchungen haben diese Annahme eindeutig und endgültig widerlegt», erläutert Senckenberg-Evolutionsgenetiker Axel Janke. «Unsere genetischen Analysen zeigen, dass die Unterschiede zwischen den Giraffenarten ebenso deutlich sind wie jene zwischen Braun- und Eisbären.»

Nord-Giraffe, Süd-Giraffe, Netz-Giraffe Massai-Giraffe

Bereits 2016 hatte Jankes Team gemeinsam den Partnern aus Namibia erste Forschungsergebnisse veröffentlicht, die auf «genetische Divergenzen» hinwiesen. Wissenschaftler sammelten dafür Gewebeproben von Giraffen aus ganz Afrika. Sie untersuchten das Erbgut von 50 Giraffen und fanden schliesslich vier eigenständige Arten: die Nord-Giraffe, die Süd-Giraffe, die Netz-Giraffe und die Massai-Giraffe.

Und so sehen die vier Arten aus:

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Diese 4 Arten von Giraffen gibt es neu offiziell

Die Nord-Giraffe (Giraffa camelopardalis)

quelle: michael brown/iucn / michael brown/iucn
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Die Forschungen ergaben auch, dass sich die vier Linien bereits vor etwa 230'000 bis 370'000 Jahren unabhängig voneinander entwickelten. Die verschiedenen Giraffenarten paaren sich in freier Wildbahn nicht. Eine morphologische Studie an Giraffenschädeln stützt die genetischen Befunde.

Wieso das wichtig ist

«Die amtliche Anerkennung der vier Arten ist kein blosses Detail der Wissenschaft, sondern hat unmittelbare Auswirkungen auf den Schutz der Giraffen», erklärte GCF-Mitbegründer Julian Fennessy. «Jede Giraffenart benötigt spezifisch angepasste Schutzstrategien. Durch die offizielle Anerkennung können wir diese nun zielgerichtet entwickeln.» (dab/sda/dpa)

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13 Kommentare
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ABWESEND
22.08.2025 07:42registriert September 2024
"Die verschiedenen Giraffenarten paaren sich in freier Wildbahn nicht."

das heisst wohl paaren sich in freier Wildbahn nicht artenübergreifend. wenn sie sich generell nicht in freier Wildbahn paaren wird es schwierig mit der Fortpflanzung.
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Idealisst, Fabulisst, Alchemisst
22.08.2025 08:07registriert Januar 2014
Da wird der eine oder andere einen langen Hals machen!
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Chalbsbratwurst
22.08.2025 09:48registriert Juli 2020
«Jede Giraffenart benötigt spezifisch angepasste Schutzstrategien. Durch die offizielle Anerkennung können wir diese nun zielgerichtet entwickeln.»

Dafür ist das sicher sehr wichtig!

Aber für mich bleiben das trotzdem alles einfach Giraffen so wie auch Elefanten einfach Elefanten sind egal ob es ein Asiatischer Elefant, ein Afrikanischer Savannenelefant oder ein Waldelefant ist.
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