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Erderwärmung scheint saubere Bergseen im Westen der USA grün zu färben

Erderwärmung scheint saubere Bergseen im Westen der USA grün zu färben

Die globale Erderwärmung färbt klare Bergseen im Westen der Vereinigten Staaten grün – zu diesem Schluss kommt eine Studie.
08.07.2020, 17:20
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Die grüne Färbung der früher klaren Bergseen ist auf deren Erwärmung zurückzuführen. Das ist das Ergebnis einer Studie der Colorado State University, die am Dienstag im Fachblatt «British Royal Society journal Proceedings B» veröffentlicht wurde. Die Autorinnen legten dar, dass sich wegen steigender Temperaturen die Algenkonzentration in zwei abgelegenen Bergseen in den vergangenen 70 Jahren verdoppelt habe.

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Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Algenblüte ist immer wieder Thema von Untersuchungen: See in Oregon (Ohio) im September 2017. Bild: AP

Die Forschergruppe um Isabella Oleksy heben die schädlichen Auswirkungen des Klimawandels selbst auf eigentlich unberührte und abgelegene Ökosysteme hervor. Das Wissenschaftlerteam untersuchte die Algenkonzentration in Seen in einer Bergkette etwa 100 Kilometer von Denver entfernt. Dort habe der rasche Temperaturanstieg zu einem erhöhtem Wachstum der Grünalgen geführt.

Im Vergleich zu Messungen aus dem Jahr 1950 hat sich das Algenvorkommen der Studie zufolge stark verändert. «Selbst in relativ abgelegenen Seen in geschützten Gebieten (...) ist der Fingerabdruck der Störung des Erdsystems durch den Menschen klar zu sehen», sagte Oleksy der Nachrichtenagentur AFP.

Das Phänomen des grünen Schnees

Die grüne Farbe der sonst klaren Seen ist auf die Algenblüten, die sogenannten Chlorophyten, zurückzuführen, die vor allem bei warmen Temperaturen gedeihen. Diese sind den Forschern zufolge eigentlich nur in stark verschmutzten Gewässern zu finden, beispielsweise in der Nähe landwirtschaftlicher Flächen, aber nicht in unberührten Bergseen.

Und obwohl die Veränderung in nur zwei Seen beobachtet wurde, gehen die Wissenschaftler davon aus, dass es sich nicht um ein isoliertes Phänomen handelt.

Forscher der Cambridge Universität fanden im Mai beispielsweise grünen Schnee in der Antarktis. Auch dieses Phänomen führten sie auf eine Algenblüte durch wärmere Temperaturen zurück.

Die Umweltschutzbehörde der Vereinigten Staaten warnt auf ihrer Webseite, die Verbreitung von Algen bringe Ökosysteme unter Wasser aus dem Gleichgewicht, weil Sonnenlicht nicht mehr durch die Wasseroberfläche dringen könne. Zudem könnten Wildtiere, die die Algen fressen, erkranken. (sda/afp)

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