Mit Beginn der Badi-Saison steigt leider auch die Zahl der Personen, die beim Badespass ertrinken. Mit Schuld an diesen Tragödien ist oft die Tatsache, dass wir gar nicht erkennen, wenn eine Person in eine solche Notsituation gerät. Denn wir haben eine völlig falsche Vorstellung davon, wie sich eine ertrinkende Person verhält.
In Filmen schlagen die Betroffenen wie wild um sich und schreien um Hilfe. Aber gerade Letzteres ist eigentlich gar nicht möglich. In Wahrheit ist das Ertrinken nämlich eine ziemlich stille Angelegenheit. Der Grund dafür ist logisch: Der Mensch ist darauf getrimmt, sich in erster Linie um seine lebenserhaltenden Massnahmen zu kümmern – und das ist in diesem Fall das Atmen.
Jedes Mal, wenn es einer ertrinkenden Person gelingt, den Kopf aus dem Wasser zu strecken, nutzt sie die Gelegenheit, um aus- und wieder einzuatmen. Für einen Schrei bleibt de facto keine Zeit. Die Arme bewegt die Person auf und ab, um sich sozusagen immer wieder «nach oben zu drücken». Im folgenden Video ist eine Person zu sehen, die gerade noch vor dem Ertrinken gerettet werden kann:
Mario Vittone war früher selbst Rettungsschwimmer. Auf seinem Blog erzählt er die Geschichte eines 9-jährigen Mädchens, das beinahe untergegangen wäre. Die Eltern des Kindes waren nur ein paar Meter entfernt – sie hatten die Notlage jedoch nicht erkannt. Ganz im Gegensatz zu einem Rettungsschwimmer, der deutlich weiter entfernt gestanden war. Der Grund ist simpel: Es ist sein Beruf, die typischen Merkmale einer solchen Notsituation zu erkennen.
Auf seinem Blog fasst Vittone die Zeichen zusammen, die daraufhin deuten können, dass eine Person kurz vor dem Ertrinken steht:
Zum Schluss gibt der ehemalige Rettungsschwimmer einen letzten Tipp: «Wenn du dir nicht sicher bist, ob eine Person gerade am Ertrinken ist, frag sie einfach ‹Bist du okay?› – wenn keine Reaktion kommt, dann hast du vielleicht nur noch weniger als 30 Sekunden Zeit, um zu ihr zu gelangen.» (viw)