Zürich
ZüriToday

Alte Post in Wipkingen soll wieder für alle zugänglich sein

Besetzerinnen und Besetzer nehmen in der Nacht die alte Post in Wipkingen in Beschlag. Es handelt sich um das gleiche Kollektiv, das letzten Herbst das Kesselhaus an der Limmat besetzt hatte. Der Quar ...
Besetzerinnen und Besetzer nehmen in der Nacht die alte Post in Wipkingen in Beschlag. Es handelt sich um das gleiche Kollektiv, das letzten Herbst das Kesselhaus an der Limmat besetzt hatte. Der Quartierverein Wipkingen duldet die neuen Nachbarn, die SVP tobt.

Alte Post in Wipkingen soll wieder für alle zugänglich sein

AL, Grüne und SP vom Stadtzürcher Kreis 10 setzen sich dafür ein, dass die besetzten Räume am Wipkingerplatz auch weiterhin für die Bevölkerung und das Quartier zugänglich sind. Es soll wertvoller Kulturraum entstehen.
27.06.2023, 15:1827.06.2023, 15:18
Nina Burri / ch media
Mehr «Zürich»

In der Nacht auf letzten Sonntag wurde die alte Postfiliale am Wipkingerplatz vom «Kollektiv Pöstler:innen» besetzt und seither haben bereits mehrere kulturelle Veranstaltungen in den Räumlichkeiten stattgefunden. ZüriToday berichtete darüber.

In einer gemeinsamen Mitteilung äussern sich nun die Sektionen Grüne, SP und AL vom Zürcher Kreis 10 zur Besetzung der alten Postfiliale am Wipkingerplatz. Die Service-Public-Räume sollen wieder zugänglich gemacht werden für die Quartierbevölkerung, heisst es darin. Und wertvoller Kulturraum müsse entstehen.

Gebäude stand über Jahre ungenutzt leer

Die drei Parteien betonen, dass die ehemalige Postfiliale über Jahre ein zentraler Anlaufpunkt für die Bewohnenden des Quartiers war. Doch in den letzten Jahren stand das Gebäude leer und wurde nicht genutzt.

Michel Makhlouf, Co-Präsident der SP 10 sagt: «Endlich wird dieses Anwesen in der Stadt wieder sozial genutzt. Es dauerte viel zu lange! Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass es so bleibt.» Durch die Besetzung werde nicht nur der Platz kulturell wiederbelebt, sondern die Aktivistinnen machten damit auch auf die fehlenden Pläne der Post aufmerksam.

«Die Post hat es versäumt, Verantwortung wahrzunehmen»

«Die Post als zentrale Service-Public-Dienstleisterin der Schweiz hat es versäumt, ihre Verantwortung wahrzunehmen und diese Räume für die Bevölkerung wieder nutzbar zu machen», sagt Martin Busekros, Gemeinderat Grüne.

Bis heute sei nicht klar, was die weiteren Pläne der Post seien oder wie die ehemalige Filiale genutzt werden solle, äussern sich die Parteien weiter. AL, Grüne und SP sind der Überzeugung, dass diese Ressource nicht ungenutzt bleiben dürfe, und begrüssen das neue Leben im Gebäude.

Keine Räumung auf Vorrat

Die Besetzung schaffe dringend benötigten unkommerziellen Kulturraum und liefere damit einen signifikanten Mehrwert für die Bevölkerung des Quartiers sowie der Stadt als Ganzes, lässt sich Moritz Bögli, Gemeinderat der AL zitieren. AL, Grüne und SP fordern deshalb vom Zürcher Stadtrat, dass keine Räumung der Besetzung auf Vorrat stattfinden dürfe.

Die Stadt Zürich solle in Zusammenarbeit mit den Aktivisten in Verhandlungen mit der Post sicherstellen, dass das Gebäude auch in Zukunft von einem breiten Publikum im Sinne des Service Public genutzt werden kann, und den Platz wieder belebt. So die Forderung der drei Parteien.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!