Zürich
ZüriToday

Eins seiner Kunstwerke hing schon im Weissen Haus

Der Graffiti-Pionier Ben Eine aus England verleiht der Hausfassade am Limmathaus neue Farbe und eine positive Message: «Love at first sight». Liebe zu versprühen sei ihm wichtig, sagt er. Wir haben de ...
Der Graffiti-Pionier Ben Eine aus England verleiht der Hausfassade am Limmathaus neue Farbe und eine positive Message: «Love at first sight». Liebe zu versprühen sei ihm wichtig, sagt er. Wir haben den Street-Artist und Freund von Banksy beim Sprayen getroffen.

Eins seiner Kunstwerke hing schon im Weissen Haus

Der Graffiti-Pionier Ben Eine aus England verleiht der Hausfassade am Limmathaus neue Farbe – und eine positive Message: «Love at first sight». Liebe zu versprühen sei ihm wichtig, sagt er. Wir haben den Street-Artist und Freund von Banksy beim Sprayen getroffen.
12.05.2022, 05:3812.05.2022, 05:38
Maurus Held / ch media
Mehr «Zürich»

«Mein Name ist Ben Eine», sagt er auf Englisch. – «Wussten Sie, dass ‹Eine› ein deutsches Wort ist?» – «Ja, weiss ich. Ich bin die Nummer eins», antwortet er lachend. Da hat der 52-jährige Engländer nicht ganz unrecht: In Zürich ist er seit dieser Woche an der Spitze – zumindest, wenn es um die grössten Streetart-Wandgemälde in der Stadt geht.

Im Kreis 5 sprayt der Streetart-Künstler seit Montag seine weltberühmten, bunten Buchstaben an die Hausfassade des denkmalgeschützten Limmathauses, in welchem das X-TRA daheim ist. Ursprünglich seien fünf Tage eingeplant gewesen, um sein «Mural» fertigzustellen, doch Eine arbeitet derart akribisch, dass er am Mittwochmittag schon auf der Zielgeraden ist. Und so liest sich auf der rund zehn Meter breiten und zwölf Meter hohen Mauer: «Love at first sight».

Seine Buchstaben zieren London

Eine Liebeshommage an Zürich? «Auch, ja. Ich habe bisher zwar noch nicht viel von der Stadt gesehen. Das will ich aber noch nachholen, wenn ich ganz fertig bin.» Als Künstler interagiere er immer mit den Menschen, die sein Werk bestaunen, und so sei es ihm wichtig gewesen, eine positive Message zu verbreiten. «Was passt da besser als ‹Liebe auf den ersten Blick›? Dieses Gefühl ist doch wunderschön», so Eine. Also hat er entschieden, diese Idee umzusetzen.

Um dieses Liebesgefühl – wortwörtlich – zu kreieren, verbrachte Eine unzählige Stunden mit Planen und Organisieren. 16 Buchstaben, verteilt auf vier Reihen, perfekt aneinandergeordnet, das erfordert viel Geschick. Geholfen hat ihm da seine jahrzehntelange Erfahrung als Street-Artist und Graffiti-Sprayer: Seine Alphabet-Schriftzüge zieren noch heute dutzende Rollläden in seiner Heimatstadt London, wo Eine ein absoluter Star in der Kunstszene ist und als Pionier gilt.

«Das ist doch schöner als eine graue Wand»

So hat der Brite auch schon mit dem weltberühmten Banksy zusammengearbeitet, den er einst in die Untergrundwelt der Graffitis einführte. Und sein Werk «Twenty First Century City» hing eine Zeit lang gar im Weissen Haus in Washington D.C.: Im Juli 2010 hatte der britische Premierminister David Cameron dem damaligen US-Präsidenten Barack Obama das Gemälde bei einem Staatsbesuch geschenkt.

Seine Kunst hat den Weg von London hinaus in die weite Welt geschafft – nun auch nach Zürich. «Mein Traum war immer, in möglichst vielen Orten auf der Erde ein Gemälde zu haben», sagt Eine. Corona habe ihm da einen Strich durch die Rechnung gemacht, «doch das ist jetzt vorbei. Ich mache definitiv weiter. So ein Gemälde ist doch viel schöner als bloss eine leere, graue Wand.»

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!