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Darum gehen Russinnen und Russen heute in Zürich auf die Strasse

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Bild: Verein Russland der Zukunft

Darum gehen Russinnen und Russen heute in Zürich auf die Strasse

Am Mittwochabend demonstrieren Russinnen und Russen auf der Zürcher Rathausbrücke gegen den Krieg in der Ukraine. Unter dem Motto «I am Russian and I am against the war» wollen sie Schweizern und Ukrainern zeigen, dass sie Putin nicht unterstützen.
04.05.2022, 14:2504.05.2022, 17:08
Olivia Eberhardt / ch media
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Der Aufruf zur Demonstration, die am Mittwochabend um 18.00 Uhr auf der Rathausbrücke in Zürich stattfindet, kommt vom «Verein Russland der Zukunft». Wie Alena Nikolskaia, Mitorganisatorin der heutigen Kundgebung gegenüber ZüriToday verrät, möchte man mit der Demonstration auch für die Russen in Russland laut werden, die nicht demonstrieren können, weil sie sonst ins Gefängnis kommen.

«Wir haben nicht viel Macht»

Mit der Demonstration möchte man aber vor allem auch Einigkeit unter Russinnen und Russen schaffen: «Wir haben nicht viel Macht. Aber wir glauben, dass wir alles tun sollten, was wir können, um den Antikriegskonsens unter den Russen zu bilden, wo immer sie sind», sagt Nikolskaia.

Von ihrer Familie und ihren Angehörigen in Russland seien die meisten gegen den Krieg und gegen Putin, aber sie hätten Angst, sich zu äussern. Auf der anderen Seite gebe es leider auch Menschen, die von der Staatspropaganda getäuscht werden.

Einzuschätzen, welchen Verlauf der Krieg nimmt, dass traut sich Nikolskaia nicht zu, erklärt aber: «Wir trauen Putin nicht und ziehen keine Schlüsse aus dem, was er sagt. Solange Putin an der Macht ist, ist der Einsatz von Atomwaffen jedoch eine reale Gefahr.»

Situation für Russen in der Schweiz ist unterschiedlich

In der Schweiz machen Russinnen und Russen laut Nikolskaia indes überwiegend positive Erfahrungen. So interessiere man sich hier für die Menschen aus Russland, insbesondere wenn man deren Antikriegshaltung kenne.

Anders gehe es hingegen russischen Neueinwanderern. Diese hatten laut Nikolskaia Schwierigkeiten, ein Bankkonto zu eröffnen oder gar eine Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten. Ausserdem habe man festgestellt, dass es eine Tendenz gibt, Hassreden gegen Russen zu verfassen. Diese werden besonders von Ukrainerinnen und Ukrainern verfasst, fügt Nikolskaia an. Zudem gebe es Stimmen, die die Schweizer Regierung aufzufordern, keine Visa für Russen zu erteilen.

(oeb)

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