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Ist die zahme Elster aus Kollbrunn wirklich tot?

Eine Elster treibt seit Anfang Woche in der Tösstaler Gemeinde Kollbrunn ihr Unwesen. Sie fliegt Menschen auf den Kopf und will in Häuser rein. Auch die Primarschule ist betroffen. Was ist mit dem Vog ...
Eine Elster treibt seit Anfang Woche in der Tösstaler Gemeinde Kollbrunn ihr Unwesen. Sie fliegt Menschen auf den Kopf und will in Häuser rein. Auch die Primarschule ist betroffen. Was ist mit dem Vogel los und was tut die Gemeinde dagegen?

Ist die zahme Elster aus Kollbrunn wirklich tot?

Sie war die Attraktion im Tösstal: Die handzahme Elster, die sich von den Menschen nicht abschrecken liess und ihnen sogar auf dem Kopf sass, ist verschwunden. Im Dorf wird gemunkelt, dass die berühmte Elster jetzt tot sei.
22.03.2023, 09:5522.03.2023, 09:55
Nina Burri / ch media
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ZüriReporter Domenico Messina aus Kollbrunn im Tösstal ist am Boden zerstört. Er liess die ZüriToday-Redaktion am letzten Dienstagabend wissen, dass die Elster, die kürzlich noch wie ein zahmes Haustier auf seiner Schulter gesessen ist, ihn gar ganze zwei Stunden begleitet hatte, nun tot sei.

Doch was war geschehen? Ein Bekannter von ihm, ein Einwohner aus Kollbrunn, habe die leblose Elster am Ufer der Töss gesichtet. Messina selbst habe sie aber nicht gesehen. Ob es sich tatsächlich um jene zahme Elster handelt, von der ZüriToday kürzlich berichtete, bleibt offen. Weder der Wildhüter Siegfried Ruoss, noch die Leiterin der Primarschule Tösstal, Franziska Burgener, wissen vom angeblichen Tod der Elster.

Mysteriöser Tod – ist es die zahme Elster?

Die Schule habe die Elster schon länger nicht mehr gesehen, so Burgener. «Ich habe die Elster in der Woche vom 20. bis 24. Februar letztmals auf der Schulanlage gesehen. Danach begannen bei uns die Sportferien. Mit dem Unterrichtsbeginn am 13. März war keine Elster mehr auf der Schulanlage sichtbar, auch habe ich von niemandem gehört, dass er sie gesehen hätte.»

Domenico Massina möchte sich nicht mehr zum Thema äussern. Er trauert, denn mit der Elster-Story habe er nur zeigen wollen, dass es ein tolles und schönes Erlebnis für ihn gewesen sei. Keinesfalls wollte er, dass die Elster vertrieben oder gar getötet werden müsse. Er macht sich deshalb Vorwürfe, und glaubt, sie sei seinetwegen zu Tode gequält worden.

Verhalten könnte auf Krankheit hindeuten

Wildhüter Ruoss ist ebenfalls nicht erfreut über die zahlreichen negativen Reaktionen zum Thema zahme Elster. Denn eines habe man komplett vergessen: Es herrsche immer noch die Vogelgrippe und auch das Verhalten dieser Elster, die normalerweise die Menschen scheuen sollte, sei unüblich. Es könnte durchaus sein, dass sie davon befallen war, oder eine andere Krankheit gehabt habe. Vorsicht sei hier geboten. Man müsse sie verscheuchen. Das sei nicht etwa «böse», sondern nötig. «Es geht darum, die Leute zu sensibilisieren, dass dieses Tier nicht mehr den normalen Instinkt eines Wildtieres hat.»

Auch Martina Schybli, Mediensprecherin der schweizerischen Vogelwarte, betont gegenüber ZüriToday, dass man gewissenhaft vorgehen müsse: «Zentral bei Vergrämungsaktionen gegenüber zahmen Vögeln ist, dass die Vögel zwar abgeschreckt werden, aber dabei nicht zu Schaden kommen.» Ausserdem solle man die Vögel nicht füttern. Denn wenn die Vögel Abstand zu Menschen hielten, komme es eher dazu, dass sie zu Artgenossen Kontakt suchten und somit ein artgemässes Verhalten lernten.

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