Bis jetzt seien im Vergleich zu den Vorjahren bei den Privaten drei Prozent und bei den Firmen fünf Prozent Energie eingespart worden, wie die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich auf Anfrage mitteilen. Zwar sei noch keine Gesamtanalyse zum Stromverbrauch gemacht worden. Diese werde erst in den kommenden Tagen folgen.
Doch schon jetzt zeige sich, dass die Zürcherinnen und Zürcher Strom sparen. «Wir gehen davon aus, dass die Kampagne des Bundes und die damit verbundenen Medienberichte die Leute zum bewussteren Umgang mit Energie animiert haben», sagt EKZ-Mediensprecherin Sophia Siegenthaler.
Welche Massnahmen zum Energiesparen haben sich bewährt? Die EKZ nennen hier insbesondere:
Im September haben Schweizerinnen und Schweizer insgesamt 3710 Gigawattstunden Strom verbraucht. Im Vergleich zum Durchschnitt der zurückliegenden sieben Jahre im selben Monat ist dies ein Rückgang von 13 Prozent, wie aus der jüngsten Statistik des Netzbetreibers Swissgrid hervorgeht.
Die Ende August vom Bundesrat beschlossenen Massnahmen zur Energieeinsparung und die grossangelegte Werbekampagne scheinen damit erste Erfolge zu zeigen. Denn im August war von Einsparungen noch kaum etwas zu spüren. Der Endverbrauch sank lediglich um zwei Prozent, was im Rahmen der normalen Schwankungen liegt.
Der Endverbrauch enthält jedoch nicht die Übertragungsverluste und jene Energie, die zum Betrieb von Kraftwerken benötigt wird. Unter Berücksichtigung aller Faktoren stieg der Gesamtverbrauch im langjährigen Vergleich um 2,3 Prozent an.
Wie sich die Lage im kommenden Winter weiter entwickelt, hängt laut EKZ von vielen Unbekannten ab. Damit es überhaupt zu einer Strommangellage komme, müssten viele verschiedene Faktoren gleichzeitig eintreten. Auf Ereignisse, welche zu einer Mangellage führen könnten, hätten die EKZ als Verteilnetzbetreiber keinen unmittelbaren Einfluss.
Vorstellbar wären: fehlgeschlagene Ersatzmassnahmen beim Komplettwegfall russischen Erdgases, ein sehr kalter Winter bei gleichzeitig tiefem Füllstand der Speicherseen oder das gleichzeitige Ausfallen mehrerer Kernkraftwerke in der Schweiz. Aktuell sei die Stromversorgung aber gewährleistet.
(osc/sda)