Zürich
ZüriToday

Gegen Fettleibigkeit: Schoggichläuse könnten gesichtlos und Werbung verboten sein

Gegen Fettleibigkeit: Schoggichläuse könnten gesichtlos und Werbung verboten sein

Bild
Bild: Keystone/dapd/Roberto Pfeil
Damit ungesunde Lebensmittelprodukte nicht die Kundschaft verführen, soll die Lebensmittelindustrie strikte Einschränkungen erhalten. Die WHO schlägt Massnahmen vor – Schweizer Behörden wollen sich daran orientieren.
18.12.2022, 06:5518.12.2022, 07:08
Maarit Hapuoja / ch media

Bis jetzt wiegen in der Lebensmittelindustrie wirtschaftliche Aspekte meist mehr als gesundheitliche. Dies soll sich nun ändern – so will es jedenfalls die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Denn kein europäisches WHO-Mitgliedsland sei auf dem richtigen Weg, den Anstieg von Adipositas in der Bevölkerung bis zum Jahr 2025 zu stoppen.

Die WHO zeigt, wie etwa mit Steuern auf ungesunden Lebensmitteln und Marketingvorschriften Produkte nicht zum Kauf von ungesundem Essen verführen sollen. So berichtet die «Sonntagszeitung». Der Bund orientiere sich an den WHO-Empfehlungen.

Einschränkungen wie in der Tabakindustrie

In Chile sind Comicfiguren von Cornflakes-Packungen verschwunden und Schoggi-Samichläuse stehen gesichtslos in den Supermärkten. So würden Kinder weniger zu ungesundem Essen verführt.

Ähnlich strenge Regeln für süsse oder fettige Nahrungsmittel sollen gemäss Empfehlung der WHO auch in der Schweiz gelten. Konkret hiesse das: Ungesunde Lebensmittel sollten besteuert und das Marketing eingeschränkt werden.

Gesetzesänderung notwendig

Der Bund nimmt die Empfehlungen der WHO ernst. «Das BLV erarbeitet derzeit ein Konzept, um das an Kinder gerichtete Marketing gewisser Produkte einzudämmen», sagt eine Sprecherin des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) gegenüber der «Sonntagszeitung». Fokussieren würde man auf Werbebeschränkungen in Printmedien, Radio und Fernsehen sowie in den sozialen Medien.

Bevor die Schoggi-Chläuse gesichtlos im Laden stehen und ein Werbeverbot verhängt wird, müsste eine Mehrheit im Schweizer Parlament gefunden werden.

(hap)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!