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Fleisch-Fans ärgern sich über Vegi-Menüs im Gefängnis Zürich-West

Das neue Gefängnis Zürich-West wird nächste Woche in Betrieb genommen. Unter den rund 300 freiwilligen Teilnehmern des Testbetriebs war auch der TeleZüri-Reporter Benno Kälin. Im zweiten Teil der Beri ...
Das neue Gefängnis Zürich-West wird nächste Woche in Betrieb genommen. Unter den rund 300 freiwilligen Teilnehmern des Testbetriebs war auch der TeleZüri-Reporter Benno Kälin. Im zweiten Teil der Berichterstattung geht es um die Sicherheit und um das Essen im Gefängnis.Bild: TeleZüri

Fleisch-Fans ärgern sich über Vegi-Menüs im Gefängnis Zürich-West

Im Gefängnis Zürich-West bekommen vorläufig Festgenommene nur vegetarische Kost. Der Verein Carna Libertas, der sich für «verantwortungsvollen Fleischgenuss» einsetzt, ärgert sich über die Vegi-Menüs und prangert die «Bevormundung der Bevölkerung» an.
11.04.2023, 17:1411.04.2023, 17:14
Linus Bauer / ch media

In einem Brief an Regierungsrätin Jacqueline Fehr kritisiert Carna Libertas das Essensangebot hinter Gittern. «Gerade in Gefangenschaft, wo es für die Betroffenen keinerlei Wahlfreiheit gibt, ist diese Verweigerung von Fleischnahrung ein sehr grober Einschnitt in die Persönlichkeitsentfaltung», zitiert «20 Minuten» den Brief an die Vorsteherin der Justizdirektion.

Vegetarische und vegane Menüs in städtischen Einrichtungen waren im Jahr 2020 bereits ein Thema. Damals scheiterte ein Vorstoss im Zürcher Gemeinderat, der einen Fleischverzicht in städtischen Spitälern und Altersheimen vorsah. «Haben die Behörden bei den Heimen noch Einsehen gezeigt, sind sie bei den Gefangenen unzimperlich vorgegangen», sagt Peter Zimmermann von Carna Libertas dazu.

Vegi-Menüs zur Vereinfachung der Abläufe im Gefängnis

Die Direktion der Justiz und des Inneren spricht in ihrer Antwort auf den Brief von einem «komplexen Betrieb im Gefängnis Zürich-West» mit einem «anspruchsvollen Management». Das fleischlose Essen für vorläufig Festgenommene helfe dabei, die Abläufe zu vereinfachen.

Eine Abklärung über die Essensgewohnheiten finde erst statt, wenn die Inhaftierten in Untersuchungshaft kommen. «Dort – wie auch später im Rahmen des Strafvollzugs – können die Inhaftierten wählen, ob sie ihr Essen mit oder ohne Fleisch haben möchten», erklärt die Direktion.

(lba)

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