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«Fühle mich jeden Tag erkältet» – der Heuschnupfen ist voll da

Brennende Augen, laufende Nase oder Kratzen im Hals: Immer mehr Menschen leiden unter Heuschnupfen oder anderen Allergien. Woran das liegt und was es bei starker Pollenallergie zu beachten gilt, erfäh ...
Brennende Augen, laufende Nase oder Kratzen im Hals: Immer mehr Menschen leiden unter Heuschnupfen oder anderen Allergien. Woran das liegt und was es bei starker Pollenallergie zu beachten gilt, erfährst du im Video.

«Fühle mich jeden Tag erkältet» – der Heuschnupfen ist voll da

Wer unter Heuschnupfen leidet und insbesondere auf Hasel und Erle allergisch reagiert, hat es derzeit nicht leicht. Die Pollen fliegen durch die Luft und lassen Betroffene unter den Beschwerden leiden. Eine davon ist Alina, die plötzlich nach 29 Jahren erstmals allergische Reaktionen zeigte.
29.02.2024, 11:1312.03.2024, 17:50
Maarit Hapuoja / ch media
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Rote Augen, Niesen, Husten und Müdigkeit. Wenns dir so geht im Moment, dann herzlich willkommen zu den auserwählten Pollenköniginnen und Pollenkönigen. Für viele Heuschnupfen-Geplagte sind Taschentücher im Moment ein Muss. Die Haselblüte, die ihren Peak Ende Januar hatte, ist zwar zu Ende, dafür sind jetzt die Erlen dran. Deren Pollen sind derzeit am meisten präsent. Auch andere, weniger allergene Pollenarten sind derzeit anzutreffen, insbesondere Eibe, Pappel und Ulme.

Gemäss dem Allergiezentrum Schweiz ist die Pollenbelastung auf einem mässigen Niveau, wobei die Erle diese Tage auch starke Werte erreichen kann. Die Erlenpollen sind ab Ende März deutlich weniger zu spüren. Dann fliegen die Pollen von Esche und Birke durch die Luft und sorgen für starke Allergiebeschwerden. Etwa im Mai ist die Hochblüte der Gräser und im Juni diejenige der Edelkastanie.

Heuschnupfen kann sich plötzlich entwickeln

Alina* hat letztes Jahr den Prick-Test gemacht. Dabei hat sich herausgestellt, dass die 30-Jährige auf Birke allergisch reagiert. «Den Test habe ich nur durch Zufall gemacht», erklärt die Zürcherin. «Aber so habe ich erfahren, dass ich auch Heuschnupfen habe. Früher hatte ich das nie.»

Somit zählt Alina zu den Neu-Geplagten. Doch dieses Jahr ist es noch schlimmer. «Seit zwei Wochen bin ich müde, muss ständig niesen und es juckt mich.» Sie fühle sich jeden Tag erkältet. Doch die Birke blüht noch gar nicht – hat Alina neue Allergien entwickelt? Gemäss ihrer Dermatologin ist es normal, dass mit der Zeit mehr Allergien dazukommen.

Nadia Ramseier vom Allergiezentrum Schweiz erklärte kürzlich gegenüber Today, dass Allergien durch verschiedene Aspekte zunehmen. «Zum Beispiel verändert sich momentan das Klima, wodurch die Pollensaison länger andauern kann. Eine Allergie kann aber auch durch neue Pflanzen gefördert werden, die es vorher in unserer Region noch nicht gab. Oder durch neue Lebensmittel, die durch die Globalisierung hierhergekommen sind. Zudem zeigt sich in Studien: Wer bereits eine Allergie hat, ist eher gefährdet, eine weitere zu entwickeln.»

Aufgepasst! Kreuzallergien bedenken

Den Heuschnupfen hat Alina mittlerweile akzeptiert. Sie hofft jetzt, dass es von Jahr zu Jahr nicht noch schlimmer wird. «Früher war ich so froh, dass ich keinen Heuschnupfen hatte. Jetzt muss ich mir einen Nasenspray besorgen, kann keine Äpfel und Haselnüsse essen und bin ständig müde.» Aufgrund einer Kreuzallergie reagiert die Zürcherin auch auf Nüsse und Früchte allergisch.

Diese Kreuzallergie erklärt sich dadurch, dass Allergene in gewissen Pollen jenen von pflanzlichen Nahrungsmitteln ähnlich sind. Die Antikörper im Immunsystem, die eigentlich gegen das Pollenallergen gerichtet sind, stufen dann das Nahrungsmittel als gefährlich ein und lösen allergische Beschwerden aus.

Sich präventiv vor Allergien schützen ist schwierig. Jeder und jede kann eine Allergie entwickeln. Ganze 20 Prozent der Menschen in der Schweiz sind von der Pollenallergie betroffen. Die Zahlen der Allergie-Betroffenen haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten allgemein stark zugenommen. Wieso genau, wissen auch Forschende nicht definitiv. Es besteht die Annahme, dass der hohe hygienische Standard dafür mitverantwortlich ist. Auch Alina hält zum Schluss fest: «Es kann einfach jeden treffen.»

*Name geändert

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