Liverpool rutscht tiefer in die Krise – die Luft für Wirtz und Slot wird dünner
«Das Letzte, worüber wir jetzt sprechen sollten, ist das Titelrennen», sagt Liverpool-Trainer Arne Slot. Er hat mit seiner Mannschaft mit 0:3 auswärts bei Manchester City verloren. Das ist bereits die fünfte Liga-Niederlage der Reds und damit im elften Spiel bereits eine mehr, als sie in der ganzen letzten Meistersaison kassiert haben. In der Tabelle der Premier League ist Liverpool auf den achten Platz abgerutscht.
«Liverpool steckt definitiv in der Krise, es ist Zeit für den Panikknopf», sagt Sky-Experte Roy Keane nach der Klatsche gegen City. Es sei eine sehr schwache Vorstellung gewesen, erklärt der 54-Jährige. Auch Keanes Kollege Gary Neville sieht viele Probleme im Spiel der Reds: «Liverpool hat jeden Zweikampf verloren. Das ist wirklich besorgniserregend.»
Den Hauptschuldigen für die Liverpool-Krise hat der frühere Manchester-United-Spieler auch schon gefunden. Florian Wirtz. «Lasst es mich sagen, wie es ist. Wirtz ist ein Problem für Liverpool», sagt Neville bei Sky. Sie würden ihn seit Monaten mit Samthandschuhen anfassen, weil er jung und in ein neues Land gekommen sei, erklärte der 50-Jährige. «Aber er kostete mehr als 100 Millionen Pfund, da muss er sich irgendwann einfach beweisen», kritisiert Neville weiter. Das Problem sei die Physis des deutschen Nationalspielers, der in der Premier League regelrecht zerfleischt werde.
Gary Neville putting the pressure on Wirtz https://t.co/Dxjr6te2Zv pic.twitter.com/yAmt2SCfks
— M (@Mukzafc) November 9, 2025
Tatsächlich hat Witz nach elf Spielen in der Premier League weder ein Tor noch einen Assist auf dem Konto. Er ist sicher eines der Probleme an der Merseyside, aber nicht das Einzige. Die Reds kassieren in dieser Saison durchschnittlich 1,55 Tore pro Spiel, was eben ungefähr dem Mittelfeld der Premier League entspricht.
Auch hier haben die Experten eine Problemstelle ausgemacht. «Wenn Liverpool ein Tor kassiert, dann steht Ibrahima Konaté zumeist am Ursprung», analysiert Jamie Carragher. Der französische Verteidiger ist der Dreh- und Angelpunkt in Liverpools Aufbauspiel, seit Trent Alexander-Arnold den Klub im Sommer Richtung Madrid verlassen hat. Konaté ist aber nicht so ballsicher, wie Liverpool es sich wünschen würde und anfällig auf hohes Pressing der gegnerischen Mannschaften. So leistet er sich immer wieder Ballverluste. «Ich verstehe einfach nicht, was er zu erreichen versucht», ärgert sich Carragher.
Liverpool are the first reigning Premier League champions to concede 17 goals in their first 11 games since Liverpool in 2020-21 😬 pic.twitter.com/Xxu4a5koPY
— Football on TNT Sports (@footballontnt) November 9, 2025
Und so gerät halt auch ein anderer Mann in Liverpool unter Druck: Trainer Arne Slot. Der Niederländer muss eine Lösung finden, wie er seine kriselnden Spieler aus dem Loch holen kann. Zwar geniesst der 47-Jährige nach dem Meistertitel der vergangenen Saison sicher noch viel Kredit. Aber auch die Geduld der Liverpool-Chefetage dürfte irgendwann aufgebraucht sein. Schliesslich hat der Klub im vergangenen Sommer umgerechnet über 450 Millionen Schweizer Franken in ein Team investiert, das nun deutlich schlechter performt.
Vielleicht kommt die Nationalmannschaftspause gerade recht. Die Spieler können in einer anderen Umgebung den Kopf lüften und Slot kann an neuen Lösungen herumstudieren.
