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Wie ein Mathelehrer diesen Zürcher an die Philosophie-Olympiade brachte

Wie ein Mathelehrer diesen Zürcher an die Philosophie-Olympiade brachte

Vom 11. bis am 14. Juli findet im griechischen Olympia die Internationale Philosophie-Olympiade statt. Mit dabei ist auch Fares Mourad aus Zürich. Er kam durch die Mathematik zu den grossen Fragen im Leben.
07.04.2023, 11:0407.04.2023, 11:27
Olivia Eberhardt / ch media

«Ich freue mich riesig, dass ich dabei sein kann», erzählt Mourad im Gespräch mit ZüriToday. Der 19-Jährige war zuvor noch nie in Griechenland. Zur Reise kam es, weil der Zürcher an der Schweizer Philosophie-Olympiade ganz vorne mit dabei war. Dass es nun so weit ist, verdanke er nicht zuletzt seinem Mathematiklehrer.

Aristoteles und «Wischiwaschi»

Eigentlich hätte alles auch ganz anders ausgehen können. Mourad interessierte sich vor allem stark für Mathematik. Klar, so erzählt Mourad, könne er im Nachhinein schon sagen, dass er sich schon sein ganzes Leben irgendwelche Fragen gestellt habe. Philosophie habe er aber immer eher als «Wischiwaschi» empfunden.

Verantwortlich für die Wendung in dieser Geschichte ist der damalige Mathematiklehrer von Mourad. «Im Mathematikunterricht im Gymnasium hat uns dieser Lehrer einen Syllogismus von Aristoteles vorgetragen. Diese Aussagelogik sorgte für Klarheit und ich begann, mich für die Philosophie zu interessieren. Eigentlich war es aber ein totaler Zufall.»

«Wenn ich dann den Aufsatz schreiben muss, gebe ich mir schon Mühe»

Ein glücklicher Zufall. Fares Mourad, Schüler der englischen «Hull's School» in Zürich, gewann an der Schweizer Philosophie-Olympiade eine Silbermedaille für seinen Essay über ein Zitat von Nelson Goodman: «Realität in einer Welt ist [...] grösstenteils eine Sache der Gewohnheit.»

Da der Erstplatzierte an der Internationalen Philosophie-Olympiade nicht teilnehmen kann, wurde Mourad als Drittplatzierter eingeladen, nachzurücken. Für den Jungphilosophen liegt der Fokus dabei vor allem darauf, die Seele baumeln zu lassen. Aber: «Wenn ich dann den Aufsatz schreiben muss, gebe ich mir Mühe.»

Durham, Dublin, Zürich

Ob es mit dem Titelgewinn in Olympia klappt oder nicht, für Mourad ist jetzt schon klar: Auch seine berufliche Zukunft wird eng mit der Philosophie verwoben sein. «Ich habe ein Angebot der Universität in Durham erhalten, mein Wunsch ist aber, in Dublin zu studieren. Oder aber ich studiere in Zürich.» Dann könnte sich Mourad vorstellen, ebenfalls als Lehrer zu arbeiten. Als Philosophielehrer.

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