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«Viele getrennte Familien finden hier wieder zusammen»

TeleZüri-Sonderkorrespondent Roman Wasik berichtet aus dem Krisengebiet an der polnisch-ukrainischen Grenze. Momentan halten sich dort viele ukrainische Flüchtlinge, insbesondere Frauen und ihre Kinde ...
TeleZüri-Sonderkorrespondent Roman Wasik berichtet aus dem Krisengebiet an der polnisch-ukrainischen Grenze. Momentan halten sich dort viele ukrainische Flüchtlinge, insbesondere Frauen und ihre Kinder, auf.

«Viele getrennte Familien finden hier wieder zusammen»

Hunderttausende ukrainische Staatsbürger sind auf der Flucht. Viele kommen im Nachbarland Polen an. Dieses zeigt sich sehr solidarisch, wie unser Sonderkorrespondent vor Ort berichtet.
01.03.2022, 16:5001.03.2022, 19:43
Maurus Held / ch media
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Am frühen Nachmittag ist Sonderkorrespondent Roman Wasik an der polnischen Grenze zur Ukraine angekommen. Mittlerweile konnte er sich eine gute Übersicht verschaffen.

Roman, wie müssen wir uns die Situation vor Ort vorstellen?

Roman Wasik: Ich bin im polnischen Dorohusk, unmittelbar an der ukrainischen Grenze. Hier kommen laufend Busse mit Frauen und Kindern an, aber auch Männer. Viele Familien, die separiert wurden, finden hier wieder zusammen. Ich habe beobachtet, wie ein Vater seinen jungen Sohn mit Tränen in den Augen wieder in die Arme geschlossen hat. Es gibt viele Zelte von humanitären Organisationen hier, sie verteilen warme Getränke und die nötigsten Sachen an die Flüchtenden. Es sind unvorstellbare Situationen.

Viele Menschen haben vom einen auf den anderen Tag ihr Leben in der Ukraine, so, wie sie es kannten, verloren. Was macht das mit ihnen? Konntest du mit Betroffenen sprechen?

Ich sprach mit einer schwangeren Frau namens Olga. In einem Monat wird sie Mutter eines Buben. Ihr Mann ist noch in der Ukraine. Sie ist tapfer, sie muss einfach schauen, was der nächste Tag bringt. Sie ist jetzt aber in Sicherheit. Ihre grösste Hoffnung ist nun, dass der Sohn gesund auf die Welt kommt.

Du bist jetzt an der Grenze zur Ukraine. Bekommst du den Krieg auf der anderen Seite der Grenze mit?

Von Kriegsaktionen selbst nimmt man hier in Dorohusk nichts wahr. Das Leid der Menschen aber sehr wohl, es ist spürbar. Man sieht weinende Kinder, Leute, die erschöpft und müde sind von der Reise. Zum Teil mussten sie bis zu 70 Stunden warten, bis sie die Grenze übertreten konnten. Das ist jetzt aber besser geworden, seit die Grenzwache die Grenze auch für Fussgänger geöffnet hat.

Teil 1 des Interviews mit Roman Wasik vom Dienstagmorgen liest du hier.

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