Der Co-Pilot litt unter Sehstörungen und einem «starken subjektiven Überlastungssyndrom»
Der Absturz des Germanwing-Fluges 4U9525 in den französischen Alpen wird von ganz Europa betrauert. Seit die Staatsanwaltschaft bekannt machte, dass der Co-Pilot Andreas Lubitz das Flugzeug mit grosser Wahrscheinlichkeit absichtlich abstürzen liess, mischt sich auch Unverständnis unter die Trauer: Warum tut ein Mensch so etwas?
Bei der Durchsuchung des Wohnsitzes von Lubitz wurden verschiedene Medikamente gegen psychische Erkrankungen gefunden. «Der 27-Jährige ist von mehreren Neurologen und Psychiatern behandelt worden», sagte ein hochrangiger Fahnder der «Welt am Sonntag». Weiter erklärte der Ermittler, Andreas Lubitz habe unter einem «starken subjektiven Überlastungssyndrom» und schweren Depressionen gelitten.
Ausserdem soll Lubitz unter erheblichen Sehstörungen gelitten haben. Wie «Bild am Sonntag» vorab meldet, habe er sich deswegen in ärztliche Behandlung begeben. Die Sehstörungen hätten seine Flugtauglichkeit gefährdet, schreibt die deutsche Zeitung.
Laut einer ärztlichen Bescheinigung war der Co-Pilot vom 19. bis 26. März krank geschrieben, diese habe er jedoch nie seinem Arbeitgeber vorgelegt. Die «Bild» berichtet nach einem Gespräch mit einer Ex-Freundin von Lubitz, er habe schon früher gesagt, er werde «das System verändern» und alle würden dann «seinen Namen kennen».
Mitglieder des Fliegervereins, dem auch der Co-Pilot angehörte, sagten gegenüber dem «Le Parisien», Lubitz sei fasziniert von den Alpen gewesen, «sogar besessen». (lhr)
