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«Es gibt keine Clans» – Behrami wehrt sich gegen «Balkan-Graben» in der Schweizer Nati

Trotz Störmanövern: Die Spieler der Schweizer Nati wollen ungeachtet ihrer Herkunft gemeinsam jubeln. 
Trotz Störmanövern: Die Spieler der Schweizer Nati wollen ungeachtet ihrer Herkunft gemeinsam jubeln.
Bild: KEYSTONE

«Es gibt keine Clans» – Behrami wehrt sich gegen den angeblichen «Balkan-Graben» in der Nati

Im Wiener Camp der Schweizer wurden nicht nur Systemfragen erörtert. Auch die Ausläufer einer polarisierenden Titelgeschichte der «Schweiz am Sonntag» erreichten den SFV-Kreis.
16.11.2015, 12:3716.11.2015, 13:41
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Der entsprechende Artikel thematisiert einen angeblichen «Balkan-Graben» welcher das Team entzweie. Von einem schwelenden Konflikt zwischen «Secondos und Ur-Schweizern» ist im umfangreichen Report die Rede. Die Behauptungen basieren auf anonymen Quellen – angeblich aus dem Innern der Equipe.

Unterschiedliche Herkunftsfacetten: Die Schweizer Nati ist ein Schmelztiegel der Kulturen.
Unterschiedliche Herkunftsfacetten: Die Schweizer Nati ist ein Schmelztiegel der Kulturen.
Bild: KEYSTONE
«Das ist verletzend, das ist mies.»
Valon Behrami

Gegenüber der «Tribune de Genève» nahm Valon Behrami, einer der Wortführer der SFV-Auswahl, Stellung zu den aufgewärmten Vorwürfen und relativierte sie umgehend: «Die Ambiance im Schweizer Team ist gut. Es ist bei uns wie im normalen Leben: Mit den einen Leuten diskutierst du fünf Stunden lang, mit anderen fünf Minuten.» Der Austausch sei eine Frage der Affinität, nicht der Wurzeln: «Es gibt keine Clans, die sich aufgrund ihrer Herkunft zusammenschliessen.»

Geschichte wird intern besprochen

Die immer wieder angeschobene Debatte ermüde ihn, so Behrami. Die Integration im Schweizer Team habe immer exemplarisch funktioniert. Nun gehe es aber offenbar darum, Menschen eine falsche Etikette anzuhängen: «Das ist verletzend, das ist mies.» Er werde den Inhalt der Geschichte im Mannschaftsrat besprechen.

Nati-Teamleader Valon Behrami will die wiederaufflammende Migrationsdiskussion beruhigen. 
Nati-Teamleader Valon Behrami will die wiederaufflammende Migrationsdiskussion beruhigen.
Bild: Matthew Ashton/AMA

Behrami kann den Hintergrund der polemischen Ansätze nicht nachvollziehen. Er beurteilt vieles pragmatisch. Auf dem Feld gehe es nicht um Freundschaft, sondern um Leistung. «Man muss keine falschen Ausreden suchen.»

Mit ihm habe zu Beginn seiner Zeit in der Nationalmannschaft lange kaum jemand gesprochen, er sei als Stammspieler von Lazio überzählig gewesen. «Habe ich mich deshalb beklagt? Nein.» (dux/si)

Die Rekordspieler der Schweizer Nati

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Die Rekordspieler der Schweizer Nati

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quelle: keystone / laurent gillieron
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