Zürcher Stadtpolizei lädt Pfefferspray-Opfer ein und schenkt ihr ein Stapo-Nagelset
Das Bild hat für Aufsehen gesorgt: Sennur Sümer stellt sich nach der Flüchtlingsdemonstration in Zürich vor Polizisten in Vollmontur und streckt beide Hände in die Höhe. Überraschend macht ein Polizist einen Ausfallschritt und besprüht sie mit einem Pfefferspray.
Vier Tage später war die 44-jährige Mutter bei der Stadtpolizei Zürich. Sie folgte einer Einladung des zweiten Kommandanten Stellvertreters, zudem war der Chef des Mediendienstes, Marco Cortesi, anwesend. Die Polizei habe nach ihrem Gesundheitszustand gefragt, sagt Sümer. Weiter hätte die Polizei bedauert, dass es am Samstag zu diesem Vorfall gekommen sei.
Sümer überlegt sich eine Anzeige
Sümer wurde darauf aufmerksam gemacht, dass sie sich während dem Polizeieinsatz in einer «Gefahrenzone» aufgehalten habe und der Demonstrationszug illegal war. Sie wiederum erklärte, dass sie stets friedlich war.
«Die Polizisten waren sehr freundlich», resümiert Sümer das knapp halbstündige Treffen. Als kleines Geschenk bekam sie eine Stapo-Taschenlampe sowie ein Stapo-Nagelset. Ob sie eine Anzeige erstatten will, wird sie in den nächsten Tagen entscheiden. Unklar ist auch, ob die Staatsanwaltschaft von sich aus ein Verfahren eröffnen wird oder nicht.
Am Dienstag sagte Roger Tognella, Präsident Spezialkommission Polizeidepartement/Verkehr des Zürcher Gemeinderates, zu watson, es müsse untersucht werden, wie es dazu kommen konnte, dass der Polizist einen solch markanten Ausfallschritt Richtung Sennur Sümer machte. Zudem verlangt die Kommission eine Berichterstattung an die GPK. Die Abklärungen der Polizei dauern bis mindestens Ende Woche. (feb)
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