«Gesundheit gefährdet»: Verbotene Weichmacher in dutzenden Produkten gefunden 
Phthalate sind chemische Verbindungen und werden als Weichmacher für Kunststoffe eingesetzt, um sie biegsamer und elastischer zu machen. Sie sind in vielen Alltagsprodukten zu finden.
Doch Phthalate können auch gesundheitsgefährdend sein, vor allem bei Produkten, die mit der Haut in Kontakt kommen. Sie können die Fortpflanzung gefährden und den Hormonhaushalt stören.
In letzter Zeit kam es zu einigen Rückrufen von Produkten, die verbotene und gesundheitsgefährdende Phthalate enthalten, beispielsweise Bettwäsche, Badewanneneinlagen oder Spielzeug. Alleine im Oktober waren es acht Rückrufe.
Die Chemikalien-Fachstellen der Kantone prüfen dieses Jahr in einer Kampagne speziell Produkte auf verbotene Phthalate, «einerseits aus Konsumentenschutzgründen und andererseits, weil die Ergebnisse mehrerer Kontrollen in der Vergangenheit nicht zufriedenstellend waren», sagt Yves Parrat, Kantonschemiker und Leiter des Kantonalen Laboratoriums Basel-Stadt, gegenüber dem SRF.
Wie Parrat weiter ausführt, wurden bisher rund 1400 Kunststoffprodukte gescannt, davon rund 180 positive Proben, die ins Labor mitgenommen wurden: «80 haben wir bereits untersucht, wovon 51 den Höchstwert an verbotenen Phthalaten überschritten haben», sagt er.
Parrat rechnet damit, dass mit der Kampagne wohl mehr als 100 Produkte aus dem Verkehr gezogen werden. Die meisten Produkte, die den gesetzlichen Anforderungen nicht genügen, sind Importprodukte aus Asien.
Der Rückruf eines Produkts sei dabei eine Extremmassnahme: «Mit einem Rückruf muss der Verkäufer seine Kundschaft informieren, dass das Produkt die Gesundheit gefährdet und zurückgebracht werden kann. Das ist viel Aufwand», sagt Parrat. Damit erhoffe man sich auch eine Verbesserung bei der Selbstkontrolle der Importeure, da diese den entsprechenden Aufwand möglichst vermeiden wollen. (ome)


