Für den Fall eines
Zweifrontenkriegs, wie er dem Deutschen Reich in seiner Mittellage droht, hat der deutsche Generalstab den sogenannten
Schlieffenplan entwickelt. Er sieht vor,
zuerst im Westen Frankreich in nur sechs Wochen zu schlagen und
danach Russland im Osten. Den schnellen Sieg im Westen soll ein
Umfassungsangriff des nördlichen (rechten) Heeresflügels durch Belgien und Nordfrankreich bringen, der die französischen Armeen einkesseln soll.
Der ursprüngliche Schlieffen-Plan, 1905. Er sah auch einen Durchmarsch durch die Niederlande vor und griff noch weiter nach Westen aus. (Wikipedia/Furfur)
In der Nacht auf den 4. August marschieren deutsche Truppen in Belgien ein und verletzen damit
völkerrechtswidrig dessen Neutralität. Grossbritannien reagiert darauf umgehend mit der
Kriegserklärung.
Die deutschen Truppen stossen auf unerwartet zähen Widerstand, besonders bei der Festung Lüttich. Schon jetzt verliert Deutschland den
Propagandakrieg, auch weil deutsche Truppen tausende von Zivilisten als
Geiseln erschiessen, als Vergeltung für das Feuer von vermeintlichen Heckenschützen – in Wahrheit vermutlich «friendly Fire».
Das US-Propagandaplakat von 1918 erinnert an deutsche Gräuel in Belgien. (Wikipedia/PD)
Die Schweizer Armee
macht mobil. Gleichentags wählt die Bundesversammlung
Ulrich Wille zum General. Die aktive Feldarmee hat eine Gesamtstärke von 250'000 Mann, dazu kommen 77'000 Pferde. Am 4. August erklärt der Bundesrat die strikte Neutralität der Schweiz.
Artillerie-Einheit bei Bülach ZH (Schweizerisches Bundesarchiv)