Nach dem Anschlag auf das Bardo-Nationalmuseum in Tunis mit 21 Toten hat Präsident Béji Caïd Essebsi Sicherheitsmängel eingeräumt. Polizei und Geheimdienste sind seiner Ansicht nach nicht systematisch genug vorgegangen, um die Sicherheit des Museums zu gewährleisten.
«Es gab Defizite», sagte Essebsi dem französischen Magazin «Paris Match» am Samstag. Zugleich betonte er aber, dass die Sicherheitskräfte «sehr effektiv reagiert» und dem Anschlag schnell ein Ende bereitet hätten. Dadurch seien dutzende weitere Todesopfer verhindert worden, da die Attentäter ihre Sprengstoffwesten nicht mehr hätten zünden können.
Ein ranghoher tunesischer Politiker hatte am Freitag erklärt, dass die Wachmänner, die das Museum und das nahegelegene Parlament schützen sollten, zum Zeitpunkt des Anschlags nicht auf ihren Posten waren.
Von vier Polizisten seien zwei in einem Café gewesen, der dritte habe sich etwas zu essen geholt und der vierte sei gar nicht zum Dienst erschienen.
Beim Attentat, zu dem sich die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) bekannte, waren am Mittwoch unter anderem Touristen aus Italien, Japan, Frankreich, Spanien und Polen getötet worden. Die bewaffneten Angreifer, zwei junge Tunesier, wurden von der Polizei erschossen. (feb/sda/afp)