Seit ihrer Gründung am 1. Januar 2013 stehen die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (KESB) in der Kritik. Nun organisiert sich der Widerstand. Eine Gruppe um Schriftstellerin Zoë Jenny (41), SVP-Nationalrat Pirmin Schwander (53) und Frauenrechtlerin Julia Onken (73) lanciert eine Volksinitiative, wie der «Sonntagsblick» berichtet.
Im Juni soll sie der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Hauptziel der Initiative ist es, dass die Behörden weniger Macht haben – und die Aufsicht verbessert wird. «Es wird über die Köpfe von Kindern, Eltern und Senioren entschieden, ohne dass sie sich unmittelbar wehren könnten», sagt Pirmin Schwander. Neu soll im Gesetz der Satz stehen: «Gegen den Willen der Betroffenen oder der ihnen nahestehenden Personen dürfen nur in begründeten Ausnahmefällen Entscheide getroffen werden.» Solche Ausnahmefälle seien zum Beispiel sexueller Missbrauch, Vernachlässigung, psychische oder physische Misshandlung.
Am 19. Juni präsentieren Jenny, Schwander und Onken ihre Initiative in Küssnacht SZ. Nach den Sommerferien wollen sie mit der Unterschriftensammlung beginnen. (feb)
Ein Mädchen wird in einem kleinen Dorf von ihrem Vater misshandelt. Sie nimmt ihren Mut zusammen und geht zur Gemeinde um das zu beichten und hofft auf weitere Schritte. Was sie nicht weiss: Der Chef sitzt am selben Stammtidch wie der Vater und erzählt ihm am Abend davon. Der Vater misshandelt die Tochter nun noch mehr.
Um genau solche paradoxe Situationen zu verhindern, brauchen wir die KESB. Das da, wenn man gescheit überlegt, jemand dagegen sein kann, verstösst schon fast gegen Menschenrecht.