Ein Kondukteur liest den Swisspass. Die SBB behalten Daten von Reisenden auf.
Bild: KEYSTONE
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Nur Ärger mit Swisspass: Die SBB klauen Daten von uns – warum zahlen sie nicht dafür?
Die SBB wird zur Datenkrake – und das stinkt. Oder aber wenigstens könnten sie mir dafür etwas zurückbezahlen. Denn mit meinem Bewegungsprofil lässt sich Geld verdienen.
Früher öffnete ich das Portemonnaie, der SBB-Kondukteur schaute auf das Generalabonnement und die Kontrolle war erledigt. Nun muss ich täglich mehrmals den Swisspass aus dem Geldsack klauben und warten, bis ihn der Kondukteur mit seinem Lesegerät gecheckt hat. Das stinkt mir.
Seit gestern bin ich richtig grantig. Ich weiss nun, dass die SBB 90 Tage lang festhalten, wann ich wo im Zug oder im Bus gesessen bin. Damit können sie feststellen, wie oft ich wohin fahre.
Diese Information erfahre ich aus der Medienmitteilung des Datenschützers. Er hat interveniert und verlangt, diese Kontrolldaten zu löschen. Mich machten die SBB beim Kauf des Swisspass nicht darauf aufmerksam.
Ich weiss, ich hinterlasse überall einen Datenschatten. Beispielsweise, wenn ich bei Coop oder der Migros einkaufe und meine Cumulus-Karte oder Supercard zücke. Aber dafür erhalte ich wenigstens einen Rabatt.
Jetzt auf
Den fordere ich ab sofort auch von den SBB, weil diese mit dem Swisspass die Möglichkeit erhalten, von mir ein Bewegungsprofil herzustellen. Das ist nämlich viel Geld wert.
