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WhatsApp – das musst du wissen
Neu kann man mit WhatsApp auch Sprachanrufe machen. Der Schweizer Telekom-Experte Ralf Beyeler erklärt, warum sich die Auswirkungen in Grenzen halten werden.
31.03.2015, 16:1031.03.2015, 17:29
Herr Beyeler, mit WhatsApp kann man neu auch telefonieren (vorerst mit Android. iOS und Windows Phone sollen folgen). Wie beurteilen Sie den Schritt aus Konsumentensicht?
Ralf Beyeler: Es ist praktisch, wenn man über die App auch telefonieren kann. Allerdings ist die grosse Frage, wie die Gesprächsqualität ist. Viele Telefonie-Apps überzeugen bei der Gesprächsqualität nicht wirklich. Es ist technisch auch viel einfacher, Textnachrichten zu verschicken als Telefongespräche zu übertragen. Bei Anrufen darf es keine Verzögerungen geben, sonst ist das Gespräch unverständlich. (Anmerkung der Red.: In ersten Tests war die Gesprächsqualität gut.)
Wird nun das Handy-Telefonieren revolutioniert, so wie WhatsApp und Co. die teuren SMS abgelöst haben?
Nein, das glaube ich nicht. Nur wenn die Gesprächsqualität stimmt, hat WhatsApp eine Chance. Ausserdem: Weshalb sollte jemand, der eine Flatrate hat, WhatsApp zum Telefonieren nutzen?
Welche Folgen wird die neue WhatsApp-Funktion für die Schweizer Mobilfunk-Anbieter haben?
Eher minimale Auswirkungen. Die Schweizer sind zu bequem und wer wirklich viel telefoniert, hat bereits eine Flatrate.
Was raten Sie Smartphone-Besitzern?
Wer wirklich nur noch über WhatsApp kommunizieren will, also keine Anrufe auf dem herkömmlichen Weg mehr machen will, sollte sich für Prepaid mit einem Datenpaket entscheiden. Allerdings darf man nicht vergessen, dass WhatsApp-Telefonie wesentlich mehr Megabyte benötigt als die klassischen WhatsApp-Nachrichten. Vielnutzer dürften besser fahren, wenn sie ein klassisches Angebot nehmen und herkömmlich telefonieren.
WhatsApp ist hierzulande der populärste Smartphone-Messenger und gehört zu Facebook, dem grössten sozialen Online-Netzwerk. Wie gefährlich ist diese Marktmacht?
Da jeder freiwillig WhatsApp und Facebook benutzt, ist er auch frei, die App zu deinstallieren und Facebook nicht mehr zu benutzen. Weshalb sollte die Marktmacht gefährlich sein?
Bei den sozialen Netzwerken hat Facebook eine marktbeherrschende Stellung. Man muss die zum Teil fragwürdigen Nutzungsbedingungen akzeptieren oder draussen bleiben. Es heisst: Friss oder stirb! Sie erachten dies nicht als problematisch?
Es birgt sicher Gefahren, dass grosse Konzerne wie Facebook oder Google so viel über einem wissen. Aber grundsätzlich soll man auch an die Selbstverantwortung appellieren. Muss man so viel von sich preisgeben? Oder gibt es nicht bestimmte Themen, die man besser beim persönlichen Gespräch anspricht? Klar heisst es: Friss oder stirb. Aber niemand muss bei Facebook dabei sein.
Wie beurteilen Sie die weitere Entwicklung von WhatsApp in der Schweiz?
WhatsApp ist für Messaging ein sehr wichtiger Dienst. Bei der Telefonie dürfte es allerdings eine Nischenanwendung bleiben. Da wird es WhatsApp ähnlich ergehen wie der iO-App von Swisscom.
Swisscom gibt sich gelassen
Der Funktionserweiterung von WhatsApp sehe man «neugierig aber gelassen» entgegen, erklärt Swisscom auf Anfrage. Als Seitenhieb an die Adresse des mächtigen Konkurrenten ist der Hinweis zu verstehen, dass
Swisscoms iO-App seit einigen Wochen Videotelefonie biete (wie man es von Apples FaceTime oder Google Hangouts kennt).
2013 lanciert, bietet
Swisscom mit iO einen plattformübergreifenden Dienst an, der neben dem Chatten auch das Telefonieren ermöglicht. Laut Mediensprecher Olaf Schulze wurde die
für iOS, Android und Windows Phone verfügbare App von mehr als einer Million Kunden heruntergeladen. Letztes Jahr hatte es in Berichten kritisch geheissen, dass iO ein Flopp sei. Dem widerspricht nun Swisscom-Sprecher Olaf Schulze. Mit der Entwicklung sei man zufrieden. Weitere Zahlen wolle man nicht nennen. (dsc)
* Ralf Beyeler gilt als Kenner der Schweizer Telekommunikationsbranche und arbeitet für den Internet-Vergleichsdienst Comparis.ch. Das Interview wurde schriftlich geführt.
Facebook erklärt seine Spielregeln
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Facebook erklärt seine Spielregeln
Facebook schreibt in den Spielregeln: «Wir entfernen Fotos von Personen, auf denen Genitalien oder vollständig entblösste Pobacken zu sehen sind.»
quelle: epa/dpa / maurizio gambarini
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verstehe nicht was an dem zeug jetzt so geil sein soll.
und wenn dann gibts skype oder viber. da kann man das schon seit jahren... lol