In der westsudanesischen Region Darfur sind seit Mitte Januar mindestens 38'000 Menschen vor heftigen Kämpfen geflohen. Dies sei die höchste Zahl Binnenflüchtlinge infolge neuer Kampfhandlungen seit einem Jahrzehnt, sagte am Montag eine Sprecherin der Vereinten Nationen in Khartum, Samantha Newport.
Rund 90 Prozent der Flüchtlinge sind demnach Frauen und Kinder. Die meisten von ihnen hätten nahe des UNO-Militärstützpunkts bei Sortony im Norden Darfurs Zuflucht gesucht.
Die UNO befürchten, dass südlich der abgeschiedenen Bergregion Jebel Marra, wo die jüngsten Kämpfe stattfanden, bis zu 50'000 weitere Menschen auf der Flucht sind.
In Jebel Marra kommt es nach UNO-Angaben seit Wochen zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen der Sudanesischen Befreiungsarmee (SLA) und Regierungstruppen.
In Darfur kämpfen Rebellen seit 2003 gegen die Regierung, der sie die Unterdrückung der nicht-arabischen Bevölkerung vorwerfen. Dem Konflikt sollen bereits 300'000 Menschen zum Opfer gefallen sein.
Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat wegen der Kämpfe in Darfur Haftbefehl gegen den sudanesischen Präsidenten Omar Hassan al-Baschir erlassen. Ihm werden Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. (sda/dpa)