Täter von Würenlingen erschiesst Schwiegereltern, Schwager und einen Nachbarn – nach der Tat richtet er sich selbst
Gestern Nacht streckte ein 36-jähriger Schweizer in Würenlingen seine Schwiegereltern und seinen Schwager mit mehreren Schüssen nieder. Auf dem Rückweg zu seinem Auto erschoss er einen 46-jährigen Mann, bevor er sich selber richtete. Polizeikommandant Michael Leupold sprach am Sonntag vor den Medien von einer «überdurchschnittlich schlimmen Straftat.»
Die Tat spielte sich an zwei verschiedenen Tatorten im selben Quartier ab, wie der Aargauer Kripochef Markus Gisin am Sonntagnachmittag vor den Medien sagte. Bei den Opfern am ersten Tratort handelt es sich um einen 58-jährigen Mann, eine 57-jährige Frau und einen 32-jährigen Mann.
Nach der ersten Tat erschoss der Täter ganz in der Nähe einen 46-jährigen Mann – den Nachbarn seiner Schwiegereltern – ehe er sich selber erschoss. Ob es sich bei dem vierten Opfer um ein Zufallsopfer handelt, weiss die Polizei zur Zeit noch nicht. Bei seiner Tat benützte er eine Faustfeuerwaffe. Es handelte sich nicht um eine Armeewaffe. Der Täter hatte keinen Waffenschein und die Tatwaffe war nicht auf ihn eingelöst.
Der im Kanton Schwyz wohnhafte Mann ist verheiratet und hat drei Kinder. Er lebte getrennt von seiner Frau und seinen Kindern. Sowohl der Täter wie seine Familie waren fürsorgerisch untergebracht.
Täter einschlägig bei der Polizei bekannt
In Schwyz war der mutmassliche Täter seit 2007 einschlägig polizeilich bekannt. Anfang April 2015 führte die Polizei bei dem Schweizer eine Hausdurchsuchung durch, ohne jedoch Waffen zu finden.
Täter kommt aus Kanton Schwyz. Polizeilich bekannt. #wuerenlingen #livePK pic.twitter.com/DT6nT1vlZS
— Thomas Benkö (@ThBenkoe) 10. Mai 2015In der Tatnacht fuhr er mit der Auto nach Würenlingen. Die Bluttat ereignete sich am späten Samstagabend. Anwohner hatten kurz nach 23 Uhr Schüsse gehört und die Polizei alarmiert. Der Tatort befindet sich in einem Quartier mit Einfamilien- und kleinen Mehrfamilienhäusern.
Die Kantonspolizei war die ganze Nacht mit einem Grossaufgebot im Einsatz und nahm intensive Ermittlungen auf. Die Staatsanwaltschaft eröffnete vor Ort eine Strafuntersuchung.
Schon einmal Mehrfachmord in Würenlingen
Die Gemeinde Würenlingen war schon einmal Schauplatz eines Mehrfachmordes. Am 13. Dezember 1985 erschoss der damals 33-jährige Immobilienhändler Alfredo Lardelli im Würenlinger Ortsteil Siggenthal-Station, nur wenige 100 Meter vom jetzigen Tatort entfernt, den Ehemann seiner damaligen Geliebten und zwei Prostituierte. Für den Dreifachmord wurde Lardelli mit 20 Jahren Gefängnis bestraft.
Die Familiendramen in der Schweiz der letzten zehn Jahren
(rar/sda)
