12.03.2015, 19:1512.03.2015, 22:39
Vamos a la Finalissima! Biel gewinnt gegen die ZSC Lions Spiel 6 und zwingt den Qualisieger in ein finales siebtes Spiel!
Tor für Biel! Das Stadion droht gleich auseinanderzufallen. Die Entscheidung! Arlbrandt ins leere Tor! Jawoll. Und mein Tipp ist einfach nur geil. Sorry Linus.
Nicht zu glauben. Als wäre der Abend von Marc-Andre Bergeron nicht schon scheisse genug, fädelt der Kanadier auch noch bei Arlbrandt ein und kassiert im dümmsten Moment eine Zweiminutenstrafe. Das gibt bestimmt noch ein Nachspiel mit Crawford. Das stelle ich mir nicht sehr angenehm vor für Bergeron. Hollywood.
Lukas Flüeler verlässt vorzeitig den Kasten und macht einem sechsten Feldspieler Platz. Die Spannung könnte kaum grösser sein.
Die Löwen sind kaum mehr aus dem Bieler Drittel wegzudenken. Es ist schon fast wie die Invasion in der Normandie 1944. Dies war ein Wendepunkt eines historischen Ereignisses, welches ich hier nicht näher erwähnen will. Nur den Zusammenhang. Wenn Biel heute gewinnt, ist alles möglich ...
Da waren es nur noch drei Minuten. Die Bieler halten dagegen wie es nur geht. Und Kevin Schläpfer ruft gerade seine Frau an und sagt ihr schonmal, dass er morgen zum Znacht nicht zuhause sei ... und fragt gleich noch nach, ob sie sein Lieblings-Hemd schon gebügelt habe.
Die Zürcher haben keine Lust auf ein entscheidendes siebtes Duell am Samstag. Die Löwen machen richtig Druck auf den Kasten von Rytz. Das werden ganz heisse fünf Schlussminuten ...
Tor für Biel! Wetzel bezwingt Flüeler nach einem Riesenfehler von Bergeron. Der ausländische Verteidiger mit einem totalen Blackout, spielt die Scheibe in der eigenen Zone direkt auf die Schaufel von Philipp Wetzel, der Flüeler anschliessend kaltschnäuzig bezwingen kann und das Bieler Eisstadion in einen Hexenkessel verwandelt.
Schläpfer so: Hey Marc, mir hei doch abmacht das mer morä a Lollipop-Party giend?
Crawford legt gerade das Handy ab: Hey Kevin, dä McSorley hät mer grad ahglütet und gseit, ich sölli doch morn uf Genf is Macumba. Das seg di gröschti Diskothek vo Europa mit sechs Tanzflächä und 1.000 Parkplätz. Lieht uf dä französische Siite, isch aber en Bsuech wärt.
Schläpfer so: Ja nei, etz hani mi scho ufd Lollipop gfroit.
Crawford so: Sorry, aber dä McSorley het jetzt auf frei ab morn.
Es musste kommen, es hat sich abgezeichnet. Patrick Geering trifft per Handgelenkschuss in die Maschen. Vor dem Kasten von Rytz herrscht mehr Verkehr als beim Gubrist-Tunnel an einem Montagmorgen um 8 Uhr. Da kann auch der überragende Rytz nichts ausrichten. Der Bieler Hüter kam mir schon beinahe so vor wie eine Zielscheibe im Vita-Parcours.
Das dürften nun sehr heisse 60 Sekunden werden für die Bieler.... die Lions kesseln die Seeländer regelrecht ein.
Gaetan Haas kann sich nur mit einem Foul behelfen. Nicht ab in den Urlaub sondern ab in die Kühlbox.
Uiuiui. Es brennt lichterloh vor dem Kasten von Simon Rytz. Zunächst versucht sich der Gelb-Helm Roman Wick, doch der Nati-Flügel scheitert .... ebenso wie kurze Zeit darauf sein Kollege Ryan Keller. Simon Rytz ist eine Macht. Noch mehr als Ted von How I met your mother.
Biel trennt noch ein Drittel von einer Finalissima. Und Kevin Schläpfer noch 20 Minuten vom Eintrittsticket für die morgige Lollipop-Party mit Marc Crawford. Was er wohl anziehen wird?
Die Lions drücken zum Schluss noch einmal gehörig auf die Tube, doch Rytz ritzt es einmal mehr für die Seeländer, sodass Biel nach zwei Dritteln mit 1:0 führt. Sieht doch schon Mal gut aus für eine Finalissima ... und die Lollipop-Party am Freitag im Zürcher X-Tra.
Blindenbacher hat die Fischerroute wieder zurückbekommen und ist bereit, den nächsten Köder ins Wasser zu schmeissen. Wer wohl als nächstes anbeisst?
Ach ja, Powerplay wird ja auch noch gespielt. Dies ist aber kaum bemerkbar. Biel kommt gar nicht erst ins Drittel der Löwen rein. Das ist sehr schade, denn ein 2:0 täte nicht nur den Seeländer sehr gut sondern auch mir und meinem Tipp. Ja, 3:1 lautet dieser.
Die Lions vergeben gleich zwei 100-prozentige Chancen innert weniger Sekunden. Zunächst ist es Shannon, der sowohl Verteidiger als auch Torwart umdribbelt, dann aber das Tor verfehlt. Nur kurze Zeit später kann auch Ryan Keller sich alleine gegen Rytz versuchen, doch die Ideen lassen Keller im Stich. Er entscheidet sich für einen Schuss und gegen ein Dribbling. Spielverderber.
Autsch. Das hat bestimmt weh getan. Blut auf dem Eis. Ein Spieler liegt ebenfalls halb tot auf der gefrorenen Wasserfläche. Severin Blindenbacher wollte gerade für einige Sekunden die Sportart wechseln und zum Fischen übergehen. Beim Ausschwingen der Route trifft er den Bieler voll im Gesicht. Klare Sache. Kein Fisch, sondern eine Strafe, und weil Blut im Spiel ist gleich 2+2 Minuten.
Rytz, Rytz und nochmals Rytz. Die Löwen suchen vehement den Ausgleich, finden aber vorerst nur den Schoner von Simon Rytz. Der kleine Fuchs macht es den grossen Löwen ziemlich schwer.
Tor für den EHC Biel! Und was für eins! Das war wie Messi und Neymar im Fussball. Und das heisst was, ich hasse Barça mehr als die gestrige Einlage von Oscar nach dem Foul von Ibracadabra. Was für eine Kiste der Bieler. Da bringen sie in 30 Minuten nicht drei genaue Pässe aneinander und dann gelingen von einem Moment auf den anderen gleich vier. Herburger, Olausson und schliesslich Pär Arlbrandt spielen die Zürcher Verteidigung schwindlig. Arlbrandt auf Herburger, dieser auf Olausson und als alle – samt Flüeler – auf den Abschluss warten, spielt Olausson nochmals zurück zu Arlbrandt, der nur noch einschieben muss. Den hätte mein 1-Jähriger Neffe auch versenkt. Der Spielzug aber war ganz grosse Klasse.
Lasst mich kurz das bisherige Geschehen in Biel zusammenfassen ...
sangen die Bieler Fans im entscheidenden Spiel vor einigen Wochen gegen Lausanne, als sich die Seeländer definitiv für die Playoffs qualifizieren konnten. Das fanden wir alle super cool. Weniger cool ist, dass sie sich für die Playoff selbst kein solch lustigen Song ausgedacht haben ... habt ihr vielleicht einen Vorschlag? Wenn nicht bald etwas geschieht könnte es bald heissen: Vamos a la Playa.
Die Fans im Bieler Eisstadion sind erwacht, genauso wie die Spieler. Ob sie jetzt – nach knapp 25 Minuten – auch endlich gemerkt haben, dass sie heute zum letzten Mal in diesem schön modernen Stadion (1973) singen könnten?
Dann aber die Lions wieder mit einem gefährlichen Konter. Bärtschi lanciert Kollege Cunti – in stark abseitsverdächtiger Position –, doch Cunti diese Tunti scheitert am erneut starken Simon Rytz.
Es scheint fast, als hätten die Bieler in der Pause von Kevin Schläpfer einen Zaubertrank bekommen. Plötzlich kommt es einem vor, als würden sich nur Blaue auf dem Eis befinden. Überall Bieler. Es heisst ja nicht umsonst: Ici c'est Bienne.
Es geht weiter. Die Scheibe ist wieder auf dem Eis. Und ja, die Spieler auch. Juhuu.
Das erste Drittel ist vorbei, Zeit für die Bratwurst. Oder die Currywurst, keine Ahnung, was man in Biel so isst. Heute ist eh Ausverkauf, könnte ja das letzte Spiel sein.
Roman Wick im Eins-gegen-Eins gegen den Bieler Fey. Wick am Stock filigran wie immer, Fey weiss gar nicht ob er dem Stock oder der Scheibe folgen soll. Er entscheidet sich für die Option weder noch. Beim Quizduell wäre dies die genau richtige Entscheidung gewesen, denn Wick trifft die Scheibe nach seinem Trick nicht. Vielleicht war er selbst überrascht, dass seinem Gegenspieler dermassen schnell schwindlig wurde ...
Biel komplett. Olausson ist zurück und startet gleich zum Konter. Rache ist süss. Beim Schussversuch bricht Olaussons Stock. Haha. Ob die Eishockey-Stöcke untereinander kommunizieren können? So Bluetooth und so.
Das Powerplay der Lions sieht zwar in layouterisch absolut einwandfrei aus, doch die Bieler decken den Slot königlich ab. Die Schüsse der Lions werden abgeblockt. Wie eine Wand beim Squash. Nur nicht ganz so schnell. Aber fast.
Tü Tüdüdü Tü, Tütü. Das erste wirkliche Highlight dieser Partie. Olausson regt sich auf, weil er erfährt, dass den ZSC-Spielern die Stöcke bezahlt werden. In Biel müssen die Spieler allerdings ihre Spielgeräte zum Teil selbst finanzieren. Da denkt sich der Olausson, wenn die schon gratis zu Stöcken kommen, dann kann ich auch mal einen Zerbrechen. Bäääm, Stockschlag. Fazit: Die Lions haben einen Stock weniger, die Bieler für zwei Minuten einen Spieler.
Arlbrandt kommt aus bester Position zum Abschluss, doch Lukas Flüeler kann den zentralen Schuss parieren. Der Abpraller wird von einem Zürcher geklärt.
Biel findet ausser im Spielort momentan nicht statt. Die Lions haben das Geschehen bisher komplett im Griff. Die Gäste tauchten schon mehrmals gefährlich vor Rytz auf, ganz im Gegenteil die Bieler. Lukas Flüeler hätte es sich bisher durchaus leisten können, sich in die Kabine zurückzuziehen und das Spiel Davos-Zug sich anzuschauen. Da läuft einiges mehr momentan.
Was für eine Parade von Simon Rytz! Was für eine Parade! Simon Rytz! Unglaublich, Morris Trachsler wird im Slot mustergültig bedient und kann sofort abziehen. Sein One-Timer hätte in 99.5 Prozent der Fälle gepasst, doch Simon Rytz – dieser Teufelskerl – kriegt gerade noch den Schlittschuh an die Scheibe. Auf der Linie, punktgenau, rettet Rytz das Unentschieden für die Bieler. Meine Güte. Die Schiris schauen sich noch das Video an, aber auch wenn der über der Linie war, sie hätten das Tor nicht gegeben, zu geil war dieser Save. Und dann sprechen alle von Federer, pff.
Sooo herzig, werden sich die Bieler Fans gerade gedacht haben, als Denis Malgin, dieser Jungspund, versuchte, die ganze Bieler Abwehr auszutricksen. Malgin spielt noch mit einem Gitter am Helm, er ist halt noch nicht volljährig, jöööö.
Herburger verpasst das 1:0 der Bieler nur ganz knapp. Der Schuss des Bielers wird noch gefährlich abgefälscht, doch die Scheibe fliegt knapp an Freund und Feind vorbei. Der Schuss kam übrigens von Untersander, der Ablenker dann von Herburger. Sorry.
Erste Annäherung der Löwen ans Tor von Simon Rytz. Nilsson verzögert den Schuss und lässt seinen Gegenspieler ins leere laufen. Während der Bieler noch völlig vom Adrenalinkick dieses langen Rutschers auf dem Eis fasziniert ist, drückt Nilsson ab. Rytz hat sich aber auf den richtigen Spieler fokussiert und pariert den Schuss stark!
Die ersten zwei Minuten sind gespielt und es ist bisher etwa gleich viel passiert wie an der Sonntags-Predigt der Kirche in Hosenruck im Kanton Thurgau.
Ici c'est bienne! Die Partie läuft, der Hartgummi ist auf dem Eis.
Mit dem ersten Heimsieg der Serie am Dienstag (3:0) haben sich die ZSC Lions zwei Matchpucks für den Halbfinal-Einzug erspielt. Alles spricht nun also für den grossen Favoriten und Titelverteidiger. Doch Biel hat in den bisherigen Partien als willensstarke und kämpferisch Mannschaft überzeugt. Und noch wollen sich die Seeländer nicht von der alten Eishalle verabschieden. Die Partie beginnt um 19.45 Uhr.
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