02.04.2015, 19:0002.04.2015, 22:40
Nachdem die ersten beiden Drittel extrem ausgeglichen waren, haben sich die Davoser in den letzten zwanzig Minuten klar unter ihrem Wert verkauft. Zu viele Fehlpässe mussten die Bündner verzeichnen und zu fahrlässig gingen sie an der gegnerischen blauen Linie mit der Scheibe um. Nach und nach kamen die Lions so zu gefährlichen Kontermöglichkeiten und eine ebensolche konnte Ryan Keller mit einem unglaublichen Lauf über das ganze Feld zwischen den Beiden von Flüeler im Netz versenken. Nun muss der HCD am Samstag reagieren wenn sie den Anschluss in diesem Playoff-Final nicht verpassen wollen. Aber Arno Del Curto hat auf dem Heimweg ins verschneite Davos ja noch genug Zeit um seinen Spielern die Leviten zu lesen und eine besser Leistung im nächsten Spiel zu fordern.
Aus dem Treffer in Überzahl ist nichts geworden. Ich gratuliere den Zürchern schon einmal zum Sieg und Lukas Flüeler zum Shotout. Oder treffen die Davoser doch noch?
Die Bündner in ihrer doppelten Überzahl auch viel zu wenig aktiv. Die Lions schnappen sich hinter dem Tor die Scheibe und befreien.
Der Torschütze zum 3:0 trifft schon wieder. Dieses Mal aber nicht das Tor sondern das Gesicht von Forster. Ab auf die Strafbank mit ihm wegen hohem Stock. Doppelte Überzahl für Davos.
Der Verteidiger bugsiert die Scheibe bei einem Befreiungsschlag aus dem eigenen Drittel über die Bande und muss wegen Spielverzögerung auf die Strafbank. Somit kommen die Davoser zum ersten Powerplay des Spiels. Da sende ich ihnen doch gleich ein völlig unparteiisches Hopp HCD hinterher.
Während die Zuschauer im Hallenstadion zur Laola-Welle ansetzen versuchen die Davoser bemüht den Anschlusstreffer zu erzielen. Sie kommen auch immer wieder gut vor Flüeler in Stellung, aber sie spielen oft den berühmten einen Pass zu viel und dieser ist dann zu allem Übel auch meistens zu ungenau. So wird das nichts lieber HCD.
Ryan Keller schnappt sich wie so oft an der blauen Linie die Scheibe und setzt zu einem unglaublichen Lauf über das ganze Feld an. Ich bin mir nicht sicher, ob Usain Bolt dem Kanadier da nachgekommen wäre. Auf jedem Fall hätte Bolt nie so schön zwischen die Beine von Genoni getroffen. Hut ab Ryan Keller, das hätte ich nicht besser gekonnt.
Die Davoser fallen nun mehr durch ihre Fehlpässe auf als durch gute Chancen. Wenn sie das Spiel noch drehen wollen, müssen sie sich noch etwas einfallen lassen. Ich würde es einmal mit einem Trick dieser Art versuchen....
Und nur eine Minute später die fast gleiche Situatuon. Die Davoser verlieren die Scheibe an der blauen Linie und die Lions können über das ganze Feld davonziehen. Doch wie schon zuvor bei Bärtschi hat Genoni auch kein Problem mit dem Abschluss von Shannon.
Nach einem geblockten Schuss von Forster kann Blindenbacher davonziehen und auf Bärtschi passen. Sein Schuss landet aber zum wiederholten Mal bei Genoni und er in der Bande hinter dem Tor. Forster hat sein Fehler mit einem Gewaltscheck gleich wieder gut gemacht. Wumms!
Kaum sage ich dass die Zürcher am Drücker sind, geben die Davoser die Scheibe nicht mehr her. Sie spielen das gleiche Spiel wie zuvor die Lions und lassen die Scheibe geschickt zirkulieren. Im Gegensatz zu den Zürchern kommen die Bündner aber auch zu Abschlüssen. Zuerst tauch Sciaroni gefährlich vor dem Tor von Flüeler auf und dann kann der alte Wieser die Scheibe auf Flüeler Spielen. Aber dieser Flüeler ist heute wirklich gewillt seinen Kasten rein zu halten.
Okey da habe ich halt wiedereinmal falsch getippt. Die Scheibe ist seit zwei Minuten im Besitz der Zürcher, welche diese geschickt im Drittel der Davoser kreisen lassen. Aber ohne Abschluss auch kein Tor und so geht es ohne Gefahr wieder auf die Seite von Flüeler.
Das dritte Drittel läuft. Wer beginnt in dieser Spielzeit mit einer Druckphase? Ich tippe auf die Davoser.
Das zweite Drittel zeichnet sich durch zwei Druckphasen aus. Die ersten Zwölf Minuten haben die Lions nach Strich und Faden dominiert und konnten durch Shannon auch in Führung gehen. Dann folgten aber die Minuten der Davoser. Regelrecht bombadiert wurde Lukas Flüeler während der Druckphase der Bündner, doch wie aus dem Nichts können die Zürcher nach einem sehr unglücklichen Fehlpass von Schneeberger durch Schäppi zum 2:0 einschieben. Nach diesem Drittel hätte es auch grad so gut 1:1 oder 0:2 für die Gäste aus Davos stehen können, aber eben, hier wird Eishockey gespielt und da geht es ja bekanntlich sehr schnell und anders als im Fussball geht nicht immer die bessere Mannschaft als Sieger vom Feld. Aber auch in diesem Drittel war es extrem schwierig nach 20 Minuten eine bessere Mannschaft auszumachen. Wir werden im letzten Spielabschnitt sehen, wie sich das noch entwickelt im Hallenstadion.
Und schon wieder so viel Pech für die Bündner. Schneeberger spielt die Scheibe bei einem unglücklichen Befreiungsschlag der Bande entlang genau auf die Schaufel von Trachsler und dieser legt auf den bereitstehenden Schäppi vor dem Tor, welcher nur noch einschieben muss. Nach zwei Fehlpässen der Davoser steht es also 2:0 im Hallenstadion.
Ich bin mir nicht sicher ob Crawford überhaupt noch Zürcher Stürmer laufen lässt. Die Schüsse fallen jetzt nur noch aufs Tor von seinem Goalie Lukas Flüeler. Andres Ambühl ist für den letzten Verantwortlich, aber auch sein gefühlte zehnte Schuss von der linken Seite will nicht hinter Flüeler verschwinden.
Die Davoser sind nun ganz klar mehr am Drücker. So viele Abschlüsse haben die Bündner in kurzer Zeit, dass ich mir nicht alle Schützen merken konnte. Zuerst zieht Ambühl von der linken Seite ab, dann passt Von Arx auf Axelsson vor das Tor, und schlussendlich schiesst Du Bois am Tor vorbei. Ich denke, der Ausgleich folgt in Kürze.
Im Tor? Neben dem Tor? Nein, diese Scheibe landet für einmal auf dem Tor. Du Bois bringt die Scheibe für die Davoser nicht im Tor unter, sondern schiesst sie, eben, darauf.
Nach 32 Minuten stellt sich Reto Von Arx das erste Mal ins Rampenlicht. Doch auch sein Abschluss aus nächster Nähe nach einem Zuckerpass von Axelsson landet in der Ausrüstung von Flüeler.
Die Strafen sind ohne Treffer über die Bühne gegangen. Was aber nicht heissen soll, dass es nicht zu Chancen gekommen ist. Beide Teams hatten ihre Abschlüsse, aber die Goalies sind heute Abend einfach zu stark für die Stürmer.
Auf seiten der Zürcher muss Baltisberger in die Kühlbox. Wie sagt man so schön: Es braucht immer zwei für einen Streit.
Zu Von Arx gesellt sich sein Kollege Walser. Auch er konnte seine Emotionen nach dem Schussfeuerwerk der Zürcher nicht im Schach halten.
Der Bündner muss sich nach einer Rangelei mit Malgin in der Kühlbox ausruhen.
Die Zürcher geben sich mit dem ersten Treffer nicht zufrieden. Nach dem Bully nach dem Tor, schnappen sie sich die Scheibe und bombadieren Genoni mit einer richtigen Schusssalve.
Was für ein Pech für die Davoser. Nachdem Lindgren hinter dem Tor die Scheibe verliert kann Nilsson auf den freistehenden Shannon passen und der knallt die Scheibe mit einem gewaltigen Handgelenk-Schuss ins Tor.
Sogar im Powerplay der Lions geht das Spiel weiter wie bisher. Hin und Her geht die Scheibe. Wenn man es nicht wüsste, würde man nicht erkennen, welche Mannschaft ein Mann mehr auf dem Feld hat. Nachdem Geering das Powerplay mit einem knallharten Schuss lanciert können die Davoser gleich zwei Konter fahren. Auch in der Überzahl gibt es aber keine Tore.
Nachdem die Löwen enteilen können und eine 2:0 Möglichkeit haben, kann Samuel Walser sein Tema nur mit einer Strafe vom Gegentreffer bewaren. Er hakt beim Gegner ein und hindert diesen somit am Abschluss.
Die Davoser haben im Startfeuerwerk der Lions Mühe die Scheibe wegzubringen und plötzlich steht da Ryan Keller alleine vor dem Tor. Uiuiuiu sage ich da nur. Da haben die Bündner aber extrem Glück gehabt, dass sie einen der besten Goalies der Liga in ihrem Tor haben.
Das zweite Drittel läuft. Die Zürcher gewinnen das Bully und machen so weiter wie sie aufgehört haben – mit einem riesen Tempo.
Ach war das ein geiles Drittel – anders kann man es nicht sagen. Was die beiden Teams in diesen Zwanzig Minuten gezeigt haben, gehört klar zum Besten was man dieses Jahr auf einem Schweizer Eisfeld sehen konnte. Das Spiel ist so schnell, dass man fast nicht nachkommt mit zuschauen. Die Scheibe wechselt die Seiten schneller als die Millionen an der Wallstreet. Dabei ist es extrem schwer auszumachen, welches Team nun besser spielt. Ich freue mich extrem auf das zweite Drittel und hoffe, dass wir noch in den Genuss von ein paar tollen Toren kommen werden.
Mein Nacken schmerzt schon vom schnellen hin und her Schauen. Das erinnert mich stark an Tennis was die beiden Mannschaften da bieten. Zuerst kann Baltisberger auf Pass von Cunti abschliessen und dann ist es Malgin, der im Gewühl vor dem Davoser Tor für Stimmung sorgt. Aber auch bei dieser Aktion geht der Goali einmal mehr als Sieger hervor.
Pertu Lindgren enteilt den Zürcher Verteidigern für einmal im Alleingang, doch auch Flüeler folgt dem Beispiel von Malgin und ist heute Abend extrem stark. Er kann die sehr gute Chance vom Davoser Schweden mit dem Schoner vereiteln.
Das Spiel folgt bis jetzt einem deutlich auffäligen Muster. Ein Team hat in der gegnerischen Hälfte eine Druckphase ohne Grosschance und dann gelingt den Verteidigern ein langer Pass auf einen Konteläufer. So geschehen durch Malgin für die Lions. Der Jungspund zeigt sich heute wieder von seiner besten Seite. Da werden die NHL Scouts sicherlich Freude haben.
Obwohl das Spiel extrem schnell und aggressiv ist, bleibt es extrem Fair. Bald sind 15 Minuten gespielt und es hat noch keine Strafe gegeben, was nicht heissen soll, dass die Spieler nicht reihenweise in die Bande knallen.
Ach meine Nerven. Die Zürcher scheinen irgendwie ein bisschen mehr bemüht. Das gefällt mir als Davos-Fan natürlich nicht. Was mir aber sehr gut gefällt ist, wie die Bündner mit schnellen Konter gefährlich werden. Walser hat nach einer kurzen Flucht gleich zwei Möglichkeiten für die Führung und trotzdem bleibt der Puck bei Flüler hängen. Mann o mann!
und sogleich der Gegenstoss der Bündner. Doch Seger wäre nicht Seger wenn er den Querpass von Sciaroni von Arx nicht schnell entschärft hätte. Es steht also immer noch 0:0.
Die Scheibe hat sich nun klar auf die Seite der Davoser gesellt. Die Lions lassen den Puck in der gegnerischen Zone laufen und kommen im Minutentakt zu gefährlichen Abschlüssen. Nach Smith ist Siegenthaler für die offenen Münder verantwortlich.
Das erste Mal wird es so richtig heiss im Hallenstadion und nun lassen sich auch die Fans das erste Mal hören. Nach einem Abschluss von Shannon von der linken Seite und dem Nachschuss von Smith, der aber von Genoni gehalten wird, stehn nun restlos alle in der Halle.
Von einem gegenseitigen Abtasten ist zu Beginn des Spieles ganz und gar nichts zu merken. Das Tempo ist schon jetzt höher als der geplante Turm in Vals und beide Teams kommen zu ihren Schüssen aufs gegnerische Tor.

Bild: 7132AG
Die Zürcher Stürmer sind in den Startminuten einiges aktiver als die Davoser Verteidigung. Nach fast drei Minuten können die Lions schon den dritten Schuss aufs Bündner Goal verzeichnen.
Die Davoser zeigen sich so, wie man sie in dieser Saison eigentlich immer gesehen hat. Sie greifen den Gegner extrem früh an und lassen die Zürcher fast nicht aus ihrer Zone kommen. Trotzdem schaffen die Lions den Ausbruch und es ist Cunti der für den ersten Abschluss in dieser Partie sorgt.
Nun also der Moment auf den wir seit einem Jahr gewartet haben. Der Schiedsrichter eröffnet mit dem Puckwurf die Final-Serie. Die Davoser sogleich im Scheibenbesitz.
Die Experten streiten sich seit die Davoser im Halbfinal Bern mit 4:0 abgefertigt haben, wer nun eine bessere Ausgangslage für das Finale hat. Die Lions haben bis am letzten Samstag noch um den Finaleinzug gekämpft und können den Drive aus der Serie gegen Genf in den Kampf um den Pokal mitnehmen, während die Davoser fast Zehn Tage Zeit hatten um sich nach der Serie gegen Bern auszuruhen und sich voll und ganz auf die Zürcher einzustellen. Wir lassen die Experten weiter streiten und lassen die Spieler auf dem Feld entscheiden. Ich tippe heute auf ein 4:2 für den HCD. Was meinst du Linus?
So haben sich die Davoser auf die Partie vorbereitet.
In diesem Jahrtausend ist es keinem Schweizer Eishockeyteam gelungen
mehr Trophäen abzustauben als den
ZSC Lions und dem
HC Davos. Beide Teams konnten seit dem Jahr 2000 schon jeweils fünf Mal als Sieger aus einer Finalserie gehen. Welche Spieler dabei am schönsten gefeiert haben,
könnt ihr hier selber entscheiden.

Endlich geht es los! Das grosse Finale zwischen Titelverteidiger und Qualifikationssieger ZSC Lions gegen Arno Del Curtos HC Davos. Vor der Saison wurde der HCD teilweise als Playout-Kandidat gehandelt, jetzt können die Bündner als einziges Team noch die erstmalige Titelverteidigung eines Teams in der NLA seit 2001 verhindern. Spannend: Aus den letzten fünf Playoff-Duellen der zwei Equipen setzte sich viermal diejenige durch, welche das erste Spiel verlor. Um 20.15 Uhr wird der Puck eingeworfen!
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Emotional zu Beginn, ärgerlich am Ende. Die Schweizer Eishockeyaner und ihre Fans erleben am Tag der Arbeit die ganze Bandbreite der Emotionen. Am Ende sind es drei schlechte Minuten im Mitteldrittel mit zwei Strafen, die zur Niederlage führen.