Militante haben am Dienstag im Nordosten Indiens mehrere Dörfer angegriffen und dort Dutzende Menschen erschossen. Das berichtete die indische Nachrichtenagentur IANS unter Berufung auf die Polizei.
Die Angreifer gehörten demnach zu einer Gruppe militanter Bodo. Teile dieser Volksgruppe kämpfen im Bundesstaat Assam für mehr Selbstverwaltung oder einen eigenen Staat. Die Aufständischen hätten wahrscheinlich einen Vergeltungsschlag durchgeführt, sagte Polizei-Generalinspektor S. N. Singh.
Sie seien in fünf koordinierten Attacken in Dörfer gestürmt und hätten die Menschen wahllos erschossen. Laut Medienberichten lag die Zahl der Opfer bei 52.
Indiens Präsident Pranab Mukherjee erklärte, «solche terroristischen und gewalttätigen Handlungen müssen mit starker Hand unterdrückt werden». Innenminister Rajnath Singh war auf dem Weg nach Assam. Premierminister Narendra Modi bezeichnete das Töten im Kurznachrichtendienst Twitter als «feigen Akt».
Die Toten seien Angehörige von Stammesvölkern, die in den Teeplantagen der Region arbeiteten, berichtete der Sender NDTV. Attackiert worden seien am Dienstag Dörfer in den Distrikten Sonitpur und Kokrajhar, unweit der Grenze zu Bhutan.
Die Angreifer kamen demnach in Armeeuniformen und mit Sturmgewehren, rissen die Türen der Strohhütten auf und begannen zu schiessen. Einige Bewohner, darunter viele Frauen, seien auch aus den Hütten gezerrt und aus nächster Nähe erschossen worden.
Die Sicherheitskräfte gingen jüngst verstärkt gegen die Guerilla-Kämpfer vor. Erst am Sonntag seien zwei Bodo getötet worden. Singh beschuldigte eine Fraktion namens Nationale Demokratische Front von Bodoland (NDFB), die die Friedensgespräche der Regierung mit einigen Bodo-Gruppen ablehnen. (feb/sda/dpa)