Für diesen Winter bietet die Bergbahngesellschaft Saas-Fee ihre Saisonabos für 222 Franken an – sofern 100'000 davon bestellt werden. Dafür hagelte es bereits von allen Seiten in der Branche Kritik. Nun erhält der Walliser Skiort Schützenhilfe von oberster Stelle.
In einem Interview mit dem «St.Galler Tagblatt» bezeichnet Ueli Stückelberger, Direktor des Verbandes Seilbahnen Schweiz (SBS), die Aktion als «innovativ und mutig». Man könne Saas-Fee keinen Vorwurf machen, auch wenn das wahrscheinlich zu Lasten anderer Bahnen gehe.
«Andere Destinationen werden sich überlegen, was sie ihren Gästen preislich anbieten können», sagt Stückelberger weiter. Er schätzt dies positiv ein, weil dadurch neue Ansätze entstehen würden. Besonders gut seien solche, die die Gäste animierten, häufiger zu kommen und länger zu bleiben. «Denn so steigt die Wertschöpfung für die ganze Destination.»
Genau das bezweifeln Kritiker. Wenn sich Skigebiete nur noch mit Billigangeboten unterbieten könnten, gehe Wertschöpfung für die Branche verloren, sagte unlängst Matthias Werren vom Skigebiet Adelboden-Lenk gegenüber dem «Bund»: «Die finanzielle Lage vieler Gesellschaften wird sich so noch schneller verschlechtern.»
Deutlich über 90‘000 Käufer hatten sich bereits bis letzte Woche für ein vergünstigtes Billet registriert. Sie spülen der Unternehmung schon zum Saisonstart 20 Millionen Franken in die Kasse. Laut dem «Walliser Boten» verlängert Saas-Fee das Angebot als «Weihnachtsaktion». Davor war geplant, dass die Aktion nur bis Ende November läuft.
(rwy)