– Gemessen an den Spielanteilen waren die Bieler keineswegs das bessere Team. Sie überzeugten aber mit einer ausgezeichneten Chancenauswertung und besassen mit Jonas Hiller einen Torhüter, der seinem Team an diesem Abend ein herausragender Rückhalt war. Der wegweisende Treffer fiel am Ende des zweiten Drittels, als Mike Lundin in Überzahl quasi mit der Sirene das 4:2 erzielte. Apropos Überzahl: Biel kassierte nur eine Strafe und sorgte mit der disziplinierten Spielweise dafür, dass Lausanne sein starkes Powerplay – das stärkste der Liga – gar nie aufziehen konnte.
– Viel deutet derzeit darauf hin, dass Mike McNamara die Bieler bis Saisonende trainieren darf. Unter dem 67-jährigen Kanadier, der nach der Freistellung von Kevin Schläpfer eigentlich nur als Notnagel vorgesehen war, treten die Seeländer deutlich stilsicherer auf. In den neun Partien ging McNamara mit seinem Team nur zweimal leer aus.
– Auf Kurs ist eigentlich auch das in der Tabelle viertklassierte Lausanne. Nach der zweiten Niederlage in Folge ist der komfortable Vorsprung auf die Verfolger aber etwas geschmolzen. In Biel ist der LHC optimal gestartet. Nach nur 26 Sekunden gelang Nicklas Danielsson mit seinem erst vierten Saisontor die frühe Führung. In der Folge waren die Waadtländer aber nicht annähernd so effizient wie Biel.
– Lugano hat einen ausgeglichenen Strichkampf gegen Genève-Servette 3:2 nach Penaltyschiessen gewonnen. Mit dem zweiten Sieg in Folge hievte sich das Team von Trainer Doug Shedden auf Kosten der Genfer wieder auf Platz 8 der Tabelle. Den Zusatzpunkt sicherte sich Lugano, weil sie mit Linus Klasen und Tony Martensson im Penaltyschiessen zwei treffsichere Schweden in ihren Reihen wussten und weil Torhüter Elvis Merzlikins eine starke Leistung zeigte.
– Drei Tage nach dem 8:1-Kantersieg gegen Fribourg-Gottéron trat Lugano mit Selbstvertrauen auf. In der Schlussphase der regulären Spielzeit standen die Tessiner dem Siegtreffer näher als das ersatzgeschwächte Servette, das zusätzlich auf den schwedischen Abwehrchef Johan Fransson verzichten musste.
– Die ersten beiden Duelle dieser Saison gegen Lugano hatte Servette jeweils deutlich (5:0, 5:2) gewonnen. In der aktuellen Situation mit den zahlreichen verletzten Stammkräften dürfte Chris McSorley mit dem einen Punkt aber leben können. Zwar liest sich die Bilanz der letzten drei Wochen mit acht Niederlagen in neun Partien auf den ersten Blick miserabel. Aber immerhin punktete Servette in den letzten sechs Spielen fünfmal – auch wenn dabei nur ein Sieg (6:1 in Langnau) heraussprang.
(sda/drd)
Biel - Lausanne 6:3 (1:1, 3:1, 2:1)
4914 Zuschauer. - SR Stricker/Urban, Borga/Kaderli.
Tore: 1. (0:26) Danielsson (Fischer) 0:1. 7. Fabian Lüthi (Horansky) 1:1. 24. Pouliot (Schmutz, Fey) 2:1. 32. Junland (Miéville) 2:2. 37. Earl (Micflikier, Wellinger) 3:2. 40. (39:59) Lundin (Rossi, Wellinger/Ausschluss Froidevaux) 4:2. 45. Rossi (Fabian Lüthi) 5:2. 52. Genazzi (Kneubuehler) 5:3. 60. (59:03) Micflikier 6:3 (ins leere Tor).
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Biel, 4mal 2 Minuten gegen Lausanne.
PostFinance-Topskorer: Earl; Jeffrey.
Biel: Hiller; Maurer, Dufner; Dave Sutter, Fey; Lundin, Wellinger; Huguenin, Steiner; Rossi, Neuenschwander, Fabian Lüthi; Pedretti, Haas, Pouliot; Micflikier, Earl, Schmutz; Wetzel, Sutter, Horansky.
Lausanne: Huet; Gobbi, Fischer; Trutmann, Junland; Nodari, Genazzi; Lardi; Danielsson, Jeffrey, Antonietti; Schelling, Miéville, Déruns; Herren, Froidevaux, Pesonen; In-Albon, Kneubühler, Augsburger.
Bemerkungen: Biel ohne Rajala, Tschantré, Joggi, Valentin Lüthi (alle verletzt) und Jecker (überzählig), Lausanne ohne Ledin, Ryser, Walsky, Borlat und Conz (alle verletzt). Timeout Lausanne (24./Coaches Challenge). Lausanne von 57:39 bis 59:03 ohne Torhüter. (sda)
Lugano - Genève-Servette 3:2 (1:1, 1:1, 0:0, 0:0) n.P.
5275 Zuschauer. - SR Eichmann/Hebeisen, Kovacs/Küng.
Tore: Bürgler (Hofmann) 1:0. 17. Jaquemet (Spaling, Almond) 1:1. 29. Traber (Impose) 1:2. 33. Ronchetti (Klasen) 2:2. - Penaltyschiessen: Spaling -, Fazzini -; Wick -, Klasen 1:0; Schweri 1:1, Zackrisson -; Almond -, Martensson 2:1; Loeffel -. -
Strafen: je 3mal 2 Minuten.
PostFinance-Topskorer: Klasen; Loeffel.
Lugano: Merzlikins; Chiesa, Furrer; Sartori, Wilson; Hirschi, Vauclair, Ronchetti; Fazzini, Martensson, Klasen; Bürgler, Zackrisson, Hofmann; Bertaggia, Sannitz, Walker; Reuille, Gardner, Morini.
Genève-Servette: Mayer; Loeffel, Mercier; Vukovic, Ehrhardt; Antonietti, Jacquemet; Petschenig; Wick, Slater, Riat; Schweri, Almond, Spaling; Rubin, Simek, Kast; Traber, Heinimann, Impose; Massimino.
Bemerkungen: Lugano ohne Lapierre, Sondell (überzählige Ausländer), Fontana, Ulmer, Kparghai und Brunner, Genève-Servette ohne Fransson, Gerbe, Détraz, Douay, Rod und Romy (alle verletzt). Pfostenschuss Bürgler (46.). Timeout Genève-Servette (55.). (sda)