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Tom Lüthi: «Das war erst der Anfang, aber noch nicht das Ende»

Daumen hoch für Tom Lüthi.
Daumen hoch für Tom Lüthi.
Bild: Semedia

Tom Lüthi: «Das war erst der Anfang, aber noch nicht das Ende»

Tom Lüthi (29) im Interview über den Auftaktsieg der Moto2-WM, seine Rolle als WM-Favorit und eine Stallorder im Team.
20.03.2016, 20:1921.03.2016, 11:52
klaus zaugg, katar
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>>> Hier geht es zum Rennbericht vom Katar-GP

Wussten Sie, dass Franco Morbidelli einen Frühstart gemacht hatte und deshalb mit 20 Strafsekunden bestraft werden würde?
Tom Lüthi: Nein. Ich habe gesehen, dass eine ganze Reihe von Fahrern vor mir einen Frühstart machten. Aber dass auch Morbidelli darunter sein würde, das wusste ich nicht sicher. Ich war froh, dass ich keinen Frühstart machte. Wir haben bis zuletzt um den Sieg gekämpft.

Es wäre verrückt gewesen, wenn Sie alles riskiert und gestürzt wären um dann zu erfahren, dass Sie Morbidelli hätten ziehen lassen können und doch gewonnen hätten …
Ja, ich habe wirklich alles riskiert und bin zeitweise quer in die Kurven und quer wieder aus den Kurven gekommen. Aber das spielt jetzt keine Rolle mehr. Ich bin froh, dass es so herausgekommen ist und ich das Rennen auf der Piste gewonnen habe.

Warum haben gleich fünf der sechs Fahrer aus den beiden ersten Startreihen Frühstarts gemacht und Sie nicht?
Das weiss ich nicht. Ich war ganz auf die Startampel konzentriert und sah nur in den Augenwinkeln, dass da einige zu früh losfuhren.

Lüthi behielt den Fokus.
Lüthi behielt den Fokus.
Bild: Semedia

Sie mussten aus der dritten Reihe losfahren – hat Sie das womöglich vor einem Frühstart bewahrt?
Ich bin beim Start immer konzentriert. Aber ich wusste, dass der Start einfach klappen musste. Sonst wäre der Zug vorne ohne mich abgefahren. Ja, ich war wirklich sehr, sehr konzentriert und wegen der schlechten Startposition vielleicht noch mehr als sonst.

Im Abschlusstraining hatten Sie in eine falsche Richtung gearbeitet und Sie waren enttäuscht. Wie haben Sie es geschafft, trotzdem so ein Rennen zu fahren?
Enttäuscht war ich, das stimmt. Aber nicht verunsichert. Ich war bei allen Tests und in den freien Trainings hier schnell und wir hatten eine gute Basis. Dass wir in die falsche Richtung gearbeitet haben, war mein Fehler. Nach dem Warm-Up hatte ich wieder ein gutes Gefühl und nach der Besichtigungsrunde sagte ich auf dem Startplatz zu Gilles (Anm: zu Cheftechniker Gilles Bigot): Ich spüre die Maschine wieder, ich habe ein sehr gutes Gefühl. Ich war sicher, dass ich in der ersten Rennhälfte ganz vorne mitfahren konnte. Ich wusste aber nicht, ob es auch in der zweiten Rennhälfte möglich sein und der Speed für einen Sieg reichen würde.

Gelungener Auftakt in Katar.
Gelungener Auftakt in Katar.
Bild: Italy Photo Press

Aber es hat geklappt. Sie haben zum ersten Mal in Ihrer Karriere das erste Rennen der Saison gewonnen. Zugleich hat wegen der Frühstarts keiner der anderen Titelanwärter eine Spitzenklassierung erreicht. Sie sind jetzt ein Titelkandidat.
Das war erst der Anfang, aber noch nicht das Ende. Ja, wir sind im Team alle sehr motiviert und ich fühle mich sehr gut. Aber das Niveau ist, wenn ich das so ausdrücken darf, verdammt hoch. Da kann noch so viel passieren.

Es ergibt sich durch diese Ausgangslage ein neues Problem.
Und das wäre?

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Teamchef Fred Corminboeuf muss an alles denken und eine Stallorder erlassen. Es kann ja nicht sein, dass Dominique Aegerter Ihnen im Kampf um den WM-Titel Punkte wegschnappt.
Wir wollen nicht übertreiben. Aber es ist wie ich vorhin sagte: Katar war erst der Anfang und noch nicht das Ende. Der Sieg und die gleichzeitig schwere Niederlage der anderen Titelanwärter verändert die Situation.

Sie sind jetzt Titelanwärter. Ist das eine besonderen Belastung?
Nein. Ich habe genug Erfahrung um mit dieser Situation umzugehen. Es ist so wie immer: Ich konzentriere mich auf jedes Training und jedes Rennen und lasse mich dabei nicht ablenken.

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