Bild: AP/The Canadian Press
Prices Verletzung hat ihren Preis: Nach dem besten Start ever läuft bei Montreal nichts mehr
Verrückter könnte die bisherige Saison für die Montreal Canadiens nicht sein! Mit unglaublichen neun Spielen in Serie legte die kanadische Franchise den besten Start in ihrer Geschichte hin. Nun liegt das Team ausserhalb der Playoff-Plätze und steht in der Liga auf Platz 19. In dieser Woche verloren die Canadiens gar gleich zweimal gegen das schlechteste Team der Liga, die Columbus Blue Jackets, mit 2:5. Tiefer kann man eigentlich gar nicht mehr sinken.
Was ist passiert?
Während Montreal den Ausfall von Stürmer-Star Brendan Gallagher im Herbst – er fing einen Slapshot ab und brach sich dabei zwei Finger – noch einigermassen verkraften konnte, wiegt die Verletzung von Price doch markant schwerer.
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Seit der Keeper sich am 25. November gegen die New York Rangers eine Unterkörper-Verletzung zugezogen hat, gingen von 27 Partien 20 verloren.
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Die Beteiligten sind ratlos. Ohne ihren Star-Torhüter und Team-Leader scheinen die Canadiens nicht zur alten Stärke zurückzufinden. Weder Mike Condon (Fangquote 90,4 Prozent), noch Ben Scrivens (Fangquote 87,8 Prozent) oder Dustin Tokarski (Fangquote 87,3 Prozent) können ihn im Team ersetzen.
Condon, der sich in seiner Rookie-Saison befindet, macht als Ersatz noch den besten Eindruck. Bei seinen 26 Einsätzen in dieser Saison gewannen die Habs die Hälfte der Partien. Die anderen Keeper weisen eine negative Bilanz auf.
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Canadiens haben nicht nur ein Torhüter-Problem
Natürlich darf man nicht nur den Goalies die Schuld in die Schuhe schieben. Auch die Spieler auf dem Eis machen keine gute Figur. Seit Price nicht mehr den Kasten hütet, schiessen die Spieler im Schnitt weniger als zwei Tore pro Partie. Zuvor waren es noch stolze 3,6 Tore pro Spiel.
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Die Topstars im Team wie P.K. Subban, Max Pacioretty, Alex Galchenyuk und Brendan Gallagher scheinen verzweifelt zu sein. Nicht zuletzt, weil Trainer Michel Therrien fleissig die Linien rotiert und damit seinen Jungs das Leben noch schwerer macht. Kommt dazu, dass Pacioretty am Dienstag einen Slapshot von Subban mit dem Gesicht abgefangen hat. Ob er nach dem All-Star-Wochenende wieder fit ist, ist zurzeit noch nicht bestätigt.
Der sonst so fröhliche Subban nahm gestern niedergeschlagen vor den Medien zum aktuellen Schlamassel Stellung und meinte: «Ich habe heute eine Menge Buh-Rufe verdient. Um ehrlich zu sein, sie hätten noch lauter buhen sollen. Das war kein gutes Spiel von mir.»
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Nicht ganz so deutliche Worte fand Gallagher: «Wir haben mit der genau gleichen Truppe auch schon viele Spiele gewonnen. Die Art wie wir versuchen zu spielen, war immer die Gleiche, doch irgendwie mangelt es nun an der Ausführung.»
Und der Trainer? Der findet natürlich wieder die typischen Worte für einen Mann in seiner Lage: «Wir müssen nun viele Dinge in unserem Spiel richtig analysieren. Es war nicht alles schlecht. Man darf nicht immer nur das Resultat sehen. Wenn die Leute sehen würden, wie hart meine Jungs arbeiten, dann würden sie uns weniger kritisieren», so Coach Therrien.
Bild: AP/The Canadian Press
Fakt ist, Carey Price wird auch noch in den nächsten drei bis vier Wochen ausfallen und den Canadiens bleibt keine Zeit mehr um zu experimentieren. Sonst ist der Playoff-Zug für die kanadische Franchise langsam aber sicher abgefahren.
