Die Entgleisung eines BLS-Zugs im Bahnhof Bern im August 2020 ist geklärt. Der Lokführer war losgefahren, obwohl er noch nicht «grünes Licht» für die Fahrt hatte.
Das geht aus dem summarischen Bericht hervor, den die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) am Mittwoch veröffentlichte. Der Lokführer war nach eigenen Angaben davon ausgegangen, dass er die Zustimmung zur Fahrt erhalten hatte.
Der Unfall vom 28. August 2020 verlief glimpflich, verletzt wurde niemand. An der Gleisanlage entstand geringer Sachschaden. Pendlerinnen und Pendler mussten an jenem Freitagmorgen aber mit Zugsausfällen und Verspätungen zurechtkommen.
Der Lokführer hatte den RegioExpress, bestehend aus zwei «Lötschbergern», gegen 06.30 Uhr im Bahnhof Bern übernommen. Ziel war Luzern. Unmittelbar nach der Abfahrt blickte der Lokführer kurz auf den Tourenplan, war dadurch abgelenkt und nahm das «Halt» zeigende Gleissignal nicht wahr.
Als darauf die Zwangsbremsung erfolgte, fuhr die Zugskomposition gerade über eine im Umstellen begriffene Weiche. Der Lokführer nahm kurz vor dem Stillstand ein Holpern wahr. Die hintere Achse des zweiten Drehgestells war entgleist. (sda)