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Samsung profitiert von Huaweis Trump-Schla­mas­sel – nicht so Apple

epa07384285 A handout photo made available by Samsung Electronics Co. shows DJ Koh, head of Samsung Electronics Co.'s IT & Mobile Communications Division, introducing the new Galaxy S10+ smar ...
Bild: EPA/SAMSUNG ELECTRONICS CO

Samsung profitiert von Huaweis Trump-Schla­mas­sel – das iPhone verliert an Boden

31.07.2019, 18:47
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Die US-Sanktionen gegen Huawei haben dem Rivalen Samsung geholfen, seine Spitzenposition im Smartphone-Markt auszubauen. Der südkoreanische Konzern verkaufte im vergangenen Quartal nach Berechnungen der Analysefirma Canalys knapp 77 Millionen Smartphones – sechs Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Der Betriebsgewinn beläuft sich für die Monate April bis Juni auf umgerechnet gut 5,5 Milliarden Euro. Die Zahlen des Marktführers bei Speicherchips, Smartphones und Fernsehern übertrafen damit leicht die Erwartungen. Die andauernde Schwäche des Chipmarkts hat dennoch zu einem deutlichen Gewinnrückgang beim Technologieriesen geführt. Samsung befürchtet zudem negative Auswirkungen des aufflammenden Handelskonflikts zwischen Südkorea und Japan. Laut japanischen Medienberichten plant Tokio, Südkorea am 2. August von der Liste jener Länder zu streichen, die Vorzugsbehandlungen bei Handelsgeschäften geniessen

Huawei kam im gleichen Zeitraum auf ein Plus von acht Prozent mit 58.7 Millionen verkauften Smartphones. Allerdings sei dieser Zuwachs vor allem vom chinesischen Heimatmarkt getragen worden, erklärte Canalys am Mittwoch. Ausserhalb Chinas sei der Absatz um 17 Prozent auf 21.4 Millionen Smartphones abgesackt.

Canalys sieht ein grosses Problem für Huawei bei dessen Verhältnis zu den Mobilfunk-Betreibern. Diese entschieden meist mit einer Vorlaufzeit von sechs Monaten, welche Geräte sie ins Angebot für ihre Kunden nehmen, argumentierte Analyst Ben Stanton. Jetzt warteten die grossen Netzbetreiber zunächst einmal die weitere Entwicklung ab. «Die Marke Huawei hat ausserhalb Chinas Schaden genommen, und es wird Zeit und Geld kosten, das zu reparieren.»

Apple kann (noch) nicht von Huaweis Problemen profitieren

Apple verkaufte im vergangenen Quartal nach Berechnungen von Canalys noch 36 Millionen iPhones, ein Rückgang von 13 Prozent. Bereits im ersten Quartal 2019 war der iPhone-Umsatz um 17 Prozent geschrumpft. Damit liege der US-Konzern auf dem dritten Rang vor den chinesischen Anbietern Xiaomi (gut 32 Millionen) und Oppo (30.6 Millionen). Die meisten grossen Anbieter nennen selbst keine Absatzzahlen mehr, so dass man auf die Einschätzung von Analysten angewiesen ist.

Hält der Trend an, dürfte Apple künftig von Xiaomi und Oppo überholt werden. Beide chinesischen Anbieter sind seit Kurzem auch in der Schweiz offiziell präsent. Xiaomi kooperiert mit Sunrise, Oppo mit Swisscom. Beide Hersteller haben bereits 5G-Smartphones im Angebot. Apple soll erst 2020 mit 5G-Geräten nachziehen können.

Die fünf ersten 5G-Smartphones im Überblick

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Die fünf ersten 5G-Smartphones im Überblick
Sunrise verkauft das 847 Franken teure Mi Mix 3 5G von Xiaomi seit Anfang Mai. Das Slider-Display lässt sich rund einen Zentimeter nach unten schieben, um die Frontkamera freizulegen.
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Huawei bleibt auf schwarzer Liste

Huawei war von US-Präsident Donald Trump unter Hinweis auf Sicherheitsbedenken auf eine schwarze Liste gesetzt worden. Damit wurde dem Unternehmen der Zugang zu Technologie von US-Konzernen und dem amerikanischen Markt weitgehend versperrt. Die Aussicht, dass Huawei-Smartphones keine Updates des Android-Betriebssystems von Google mehr bekommen könnten, erschwerte auch die Verkäufe unter anderem in Europa. Die Android-Sperre wurde später bis Ende August ausgesetzt. Ob und wann Huawei ganz von den Sanktionen befreit wird, ist nach wie vor unklar.

(oli/sda/awp/dpa)

Was Samsung, nebst Smartphones, sonst noch so produziert.

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Was Samsung, nebst Smartphones, sonst noch so produziert.
Kriegsmaterial.

Auf diesem Bild: Panzerhaubitze K-9 Thunder, die noch unter Samsung entwickelt wurde. Inzwischen wurde das zuständige Tochterunternehmen verkauft.

Bild: Wikipedia
quelle: wikipedia
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