Läden, Museen, Bibliotheks-Lesesäle, Zoos und auch botanische Gärten dürfen ab kommendem Montag wieder öffnen. Auch im Sportbereich kommt's nach dem gestrigen Bundesrats-Beschluss zu einer weiteren Lockerung: Draussen darf wieder auf Sportanlagen, Tennis- oder Fussballplätzen geturnt werden. Nicht auf der Liste: die Fitnesscenter.
Sie müssen weiterhin zu bleiben, was nicht nur die Sportbegeisterten ärgert, sondern auch Roland Steiner, den Vizepräsidenten des Verbands Schweizer Fitness- und Gesundheitscentern. «Das hat uns nicht überrascht, es war ja nicht einmal angekündigt worden», kommentiert Steiner den gestrigen Bundesratsbeschluss.
Frustriert ist er trotzdem. «Wir haben uns aktiv in der Diskussion eingebracht, haben den Verantwortlichen beim Bund ausführlich unsere Argumente dargelegt. Zurückgekommen ist nichts!», sagt Steiner verärgert. «Jetzt soll er halt zahlen», fordert der Verbandsvize – erreicht werden soll das nun mit einer Schadensersatzklage.
Der Verband will mit dieser Klage erreichen, dass die Umsatzausfälle verursacht durch «ungerechtfertigte Schliessungen» ersetzt werden. Sie seien deshalb «ungerechtfertigt», weil der R-Wert «unzuverlässig» gewesen sei – so musste das BAG im Dezember und Januar mehrmals den R-Wert korrigieren, auch kam jüngst Kritik an der Aussagekraft der Positivitätsrate auf.
«Solche massiven Eingriffe in die Wirtschaftsfreiheit sollten auf nachprüfbaren Fakten basieren, was nicht der Fall ist», schrieb der Verband im Januar. Mitte Februar brachte Steiner weitere Argumente, die aus seiner Sicht für rasche Lockerungen sprechen. So hätten «physische Beschwerden bei den Kunden stark zugenommen». Der Sportmangel würde bei vielen zudem Rücken-, Knieschmerzen oder Gewichtszunahmen verursachen.
Argumente, die laut Steiner beim Bundesrat nicht mal berücksichtigt wurden. Er widerspricht damit dem Bundespräsidenten und Wirtschaftsminister Guy Parmelin. Der SVP-Magistrat sagte an der Pressekonferenz, dass «mit allen Branchen» Gespräche geführt werden. «Und das ist auch nötig, weil das Leute an der Front sind, die uns die verschiedenen Probleme berichten können, die bei der Umsetzung der verschiedenen Massnahmen des Bundes entstehen.»
Auf Nachfrage bestätigt Verbandspräsident Claude Ammann den Widerspruch: «Ich weiss nicht, mit wem der Bundesrat zusammensass. Aber mit uns war's nicht. Wir warten bis heute auf eine Antwort aus Bern.» Parmelins Antwort taxiert er salopp als «schlicht gelogen». «Nach solchen Auftritten fühle ich mich als Unternehmer noch weniger vom Bundesrat ernst genommen», kritisiert Ammann.
Richten – zumindest finanziell – soll es nun die Klage, voraussichtlich verfasst vom renommierten Staatsrechtler Urs Saxer. Die Prozesskosten in der geschätzten Höhe von 75'000 Franken will der Verband via Crowdfunding sammeln.
Ich gehe normalerweise unter der Woche so um 11.00, da sind grad mal 3-5 Pers. anwesend. Dasselbe SA und SO. Gedränge gibts eigentlich höchstens zwischen 17 - 19.00 unter der Woche. Es gäbe sicher Möglichkeiten wenn man will.