In Deutschland gelten andere Gesetze als in der Schweiz. Dies zeigt ein aktueller Fall der Polizei in Münster gerade eindrücklich. Am Dienstag hat ein Polizist im Bundesland Nordrhein-Westfalen einen Motorradfahrer gestoppt, der mit 130 Kilometern pro Stunde durch eine 50er-Zone bretterte. Nach Abzug der Toleranz bleibt eine Tempoüberschreitung von 75 km/h.
Dieser Verstoss würde laut Gesetz zu einer Busse von 600 Euro, drei Monaten Fahrverbot und zwei Punkten im Fahreignungsregister führen, wie die Polizei auf Facebook mitteilt. Viel zu wenig, wie einige Facebook-Nutzer finden. Ein Vergleich mit der Schweiz zeigt, wie in Deutschland Raser sehr viel milder bestraft werden.
Hierzulande würde man mit einer solchen Tempoüberschreitung unter das Rasergesetz fallen. Heisst: Der Führerausweis wird für mindestens zwei Jahre entzogen, das Fahrzeug eingezogen und der Lenker angeklagt. Es droht mindestens ein Jahr Freiheitsentzug. Die Busse richtet sich dann nach Höhe des Einkommens, kann sich aber auf mehrere zehntausend Franken belaufen. Unter «Via sicura» können zudem noch weitere Einschränkungen wie ein verlängerter Ausweisentzug dazukommen.
Da sich der Vorfall aber in Deutschland ereignete, wäre der Raser wohl einigermassen glimpflich davon gekommen. Doch dieser entschied sich, nach der Kontrolle erneut davonzurasen und überschritt dabei deutlich die Höchstgeschwindigkeit. Die Polizisten mussten ihn erneut stoppen. «Das Bussgeld wird sich wohl deutlich erhöhen», schreibt die Polizei auf Facebook. (leo)
Ausserorts und auf der Autobahn finde ich es allerdings übertrieben.