Schweiz

Initiative für Gratis-öV im Kanton Freiburg für ungültig erklärt

Initiative für Gratis-öV im Kanton Freiburg für ungültig erklärt

20.05.2022, 17:3220.05.2022, 17:32

Der freiburgische Grosse Rat hat am Freitag eine Volksinitiative zur Einführung eines kostenlosen öffentlichen Verkehrs (öV) für ungültig erklärt. Mit 59 zu 36 Stimmen traf das Kantonsparlament nach lebhafter Diskussion diesen Entscheid.

ARCHIV - ZU SUBVENTIONSAFFAERE UM FREIBURGISCHE VERKEHRSBETRIEBE TPF, DEREN EHEMALIGEN DIREKTOR VINCENT DUCROT, BUS OSTSCHWEIZ AG UND STANDSEILBAHN ST-IMMIER-MONT-SOLEIL -- Le train RE des TPF circule ...
Aus der Volksinitiative zur Einführung eines kostenlosen öffentlichen Verkehrs wird vorerst nichts.Bild: keystone

Es folgte damit einem Antrag der Kantonsregierung, welche ausführte, die Volksinitiative widerspreche übergeordnetem Recht. Die Bundesverfassung sehe vor, dass die Kosten des öffentlichen Verkehrs zu einem angemessenen Teil von den Nutzerinnen und Nutzern zu tragen sei.

Seinen Antrag stützte der Freiburger Staatsrat auf ein Rechtsgutachten des Bundesamts für Verkehr. Die von verschiedenen Jungparteien und anderen Organisationen stammende Initiative war im Dezember 2020 mit 7100 Unterschriften eingereicht worden - 1100 mehr als fürs Zustandekommen nötig sind.

Zum öffentlichen Verkehr reichten Grossrätinnen und Grossräte mehrere Parteien vergangene Woche auch einen parlamentarischen Auftrag ein. Er verlangt, dass der Kanton Freiburg mit einer Million Franken pro Jahr Personen mit geringem Einkommen Billette oder Abonnemente verbilligt. Die Kosten des öV im Kanton Freiburg werden also das Kantonsparlament weiter beschäftigen.

Initiativen auch in anderen Kantonen

Auch in anderen Kantonen geben Initiativen für den kostenlosen Gebrauch des öV zu reden: In Neuenburg holt der Staatsrat laut einer Mitteilung vom Februar beim Bundesamt für Strassen ebenfalls ein Rechtsgutachten ein. Dies zu einer dort eingereichten Volksinitiative für einen Gratis-öV.

Im Kanton Waadt haben 17'000 Personen ein entsprechendes Volksbegehren unterzeichnet - 12'000 wären nötig. Im Januar wurde die Initiative eingereicht. Und im Kanton Genf kündigten Jungparteien im März die Lancierung einer Initiative ein.

Auch in der Stadt Bern ist eine entsprechende Initiative zustande gekommen, aber für ungültig erklärt worden. Das Initiativkomitee hat gegen die Ungültigkeitserklärung Beschwerde eingereicht. (saw/sda)

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20 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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HabbyHab
20.05.2022 18:22registriert Oktober 2014
"dass die Kosten des öffentlichen Verkehrs zu einem angemessenen Teil von den Nutzerinnen und Nutzern zu tragen sei." werden sie ja, durch Steuern..
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